Bellachini
😃 Profil: Bellachini | ||
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Namen | Berlach, Samuel | |
Beruf | Deutscher Zauberkünstler polnisch-jüdischer Herkunft | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 1828 | |
Geburtsort | Ligota, Polen | |
Sterbedatum | 1885 |
Samuel Bellachini (geb. 1828; gest. 1885; eigentlich Samuel Berlach) war der wohl populärste und bekannteste Zauberkünstler des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Er wurde als Sohn eines jüdischen Bauern in Ligota, Polen, geboren und begann schon früh zu zaubern. Eine Lehre als Klempner brach er ab und wanderte nach Amerika aus. Da er dort nicht Fuß fassen konnte, kehrte er nach Europa zurück. In Lissabon, wo das Schiff gelandet war, lernte er von Zigeunern neue Zauberkunststücke und begann in Restaurants und auf Märkten aufzutreten und sich das Geld zu verdienen, um nach Polen zurückzukehren.
Mit 16 Jahren gab er unter dem Namen Bellachini seine erste große öffentliche Vorstellung; von da an zog er mit großem Erfolg während vierzig Jahren als Jahrmarkts- und Herbergszauberer vorwiegend durch Deutschland. Bellachini besaß im Vergleich zu vielen seiner Berufskollegen keine große Handfertigkeit, sondern beeindruckte seine Zuschauer vor allem durch seine stattliche Erscheinung und die verwendeten Geräte. Bellachini zog mit seinem eher volkstümlichen Spektakel der Ägyptischen Magie durch die Lande und setzte dabei auf Showeffekte: Er zauberte seinem Assistenten Hühnereier aus dem Mund oder enthauptete ihn auf offener Bühne. Seine Vorführungen begleitete er mit einem humoristischen Redeschwall in gebrochenem Deutsch.
Bellachini war äußerst geschäftstüchtig: Er sorgte dafür, dass regelmäßig in den Lokalzeitungen Artikel über sein Spektakel erschienen und ließ grelle Werbeplakate drucken. Durch Mundpropaganda und eine riesige Zahl von Auftritten wurde er zu einem der beliebtesten und bekanntesten Zauberer des 19. Jahrhunderts. Er stand bei Kaiser Wilhelm I. in hoher Gunst; in Bad Gastein wünschte dieser einmal ein Kunststück zu sehen; Bellachini, der als gebürtiger Pole ein sehr originelles Deutsch radebrechte, stellte sich einen Augenblick verlegen. Dann reichte er dem Kaiser eine Feder und bat ihn zu schreiben: Bellachini ist fortan von meinem Hofe verbannt; lächelnd meinte der Monarch, das könne er doch nicht schreiben, da es ja nicht zutreffe. Doch der Künstler erwiderte, das schade nichts, da es der Anfang des Kunststückes sei. Der Kaiser setzte sich also an den Tisch, aber die Feder, die er eintauchte, wollte durchaus nicht schreiben; schließlich händigte ihm Bellachini eine andere Feder aus, und der Kaiser fragte, was er nun schreiben solle. Da schlug der Magier vor: Wollen Eure Majestät geruhen zu schreiben: "Ich ernenne Bellachini zum Hofzauberkünstler". Der Kaiser lachte, und jetzt versagte die Feder nicht. Und Bellachini durfte sich fortan Hofzauberkünstler nennen.
Des Namens Bellachini, er schien sehr zugkräftig zu sein, haben sich nachträglich an die 60 weitere Magier bedient.
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