Arnolfini-Hochzeit

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Die Arnolfini-Hochzeit ist ein im Jahr 1434 geschaffenes Gemälde des flämischen Malers Jan van Eyck, das vielen Kunstliebhabern als dessen bedeutendstes Werk gilt. [1]. Dargestellt ist ein bürgerliches Brautpaar. Nach Johan Huizinga strahlt das Gemälde "innige Zartheit und stillen Frieden aus, wie sie uns erst Rembrandt wieder schenken sollte." [2] Der Kunsthistoriker Karl Voll schreibt über das Gemälde:

“Der Londoner Arnolfini wird nämlich meistens als Beispiel für Eycks unübertreffliches, technisches Können und seine nie wieder erreichte Bravour der Feinmalerei angeführt. Das ist ja auch ganz richtig. (…) Gerade die Unterordnung aller Nebensachen unter die Hauptsache ist die besonders charakteristische Eigenschaft dieses Porträts. Die Bescheidenheit, mit der jedes Detail zurücktritt, um die beiden Dargestellten als Mittelpunkt der Scene erscheinen zu lassen, ist umso bewundernswerter, als der Künstler das Beiwerk gewiss äusserst sorgsam behandelt hat.“ [3]

Das in den Ausmaßen 81,8 x 59,7 Zentimetern mit Ölfarben auf Holz gemalte ganzfigürliches Doppelbildnis zeigt ein Paar, das sich die Hände reicht. Es handelt sich bei der dargestellten Hochzeit um eine morganatische, d.h. ungleiche Ehe. Dies ist daran erkennbar, dass der Ehemann seiner Frau die linke Hand reicht. Die Dame ist von geringerem Stand als der Herr. Der Bräutigam präsentiert dem Betrachter die freie Handfläche seiner Gemahlin als Zeichen ihrer Unschuld und Hingabe. Seine rechte Hand hat er zum im Rahmen einer Ehe traditionellerweise üblichen Segensgestus erhoben. Der Reichtum des Brütigams wird durch das Inventar (Teppiche, Felle, Orangen und Gewürze aus dem Mittelmeerraum) deutlich. Ein Spiegel im Hintergrund zeigt das Paar von hinten. Symbolträchtige Motive ergänzen das Bild: Ein als Symbol der Treue, abgelegte Schuhe im linken Vordergrund als Zeichen der Häuslichkeit, nur eine am Leuchter brennende Kerze, welche auf die Anwesenheit Gottes verweist, eine Perlenkette neben dem Spiegel, welche für die Reinheit der Braut steht und eine kleine, geschnitzte Holzfigur mit einem Bildnis dere heiligen Margareta als Schutzheiliger der Schwangeren und Jungfrauen. [4]

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1 Literatur

- Jean Philippe Postel: Der Fall Arnolfini - Auf Spurensuche in einem Gemälde von Jan van Eyck, Verlag Oktaven, 2017
- Johan Huizinga: Herbst des Mittelalters, Alfred Körner Verlag, 7. Aufl., Stuttgart, 1953, Seite 284 bis 286
- Karl Voll: Die Werke des Jan van Eyck - Eine kritische Studie, Verlag von Karl J. Trübner, Strassburg, 1900
- Linda Seidel: Jan Van Eyck's Arnolfini Portrait - Stories of an Icon, Cambridge University Press, 1995

2 Weblinks

- www.the-artinspector.de
- www.kleio.org
- Erwin Panowsky: Jan van Eyck`s Arnolfini Portrait

3 Andere Lexika





4 Quellen

  1. Peter Russell: Delphi Complete Works of Jan van Eyck (Illustrated), Delphi Classics, 2020
  2. Johan Huizinga: Herbst des Mittelalters, Alfred Kröner Verlag, 7. Aufl., Stuttgart, 1953, Seite 285
  3. Karl Voll: Die Werke des Jan van Eyck - Eine kritische Studie, Verlag von Karl J. Trübner, Strassburg, 1900, Seite 11 und 12
  4. www.the-artinspector.de

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