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Traditionelle afrikanische Begrüßungsformen
Das Grüßen spielt auch in Afrika eine zentrale Rolle bei der Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Wer noch nicht einmal richtig grüßen kann, dem bleiben viele Tore und Herzen verschlossen. Im Extremfall werden die traditionellen Regeln und Normen dann nicht auf den Fremden angewandt und er wird sozusagen zum Freiwild.
In weiten Teilen Westafrikas wird von jedem ein mehr oder minder langes Begrüßungsritual erwartet. Je nach Situation kann es aus nur wenigen Sätzen, aber auch aus einer halbstündigen Zeremonie bestehen. Im ehemals französischen Teil Westafrikas ist die kürzeste Begrüßungsformel (in einfachstem Französisch) folgende:
* Frage: Ça va? (Wie geht’s?) * Antwort: Ça va! (Es geht gut!) * Gegenfrage: Ça va? (Und wie geht es Dir?) * Antwort: Ça va! (Mir geht es gut!)
Darauf folgen, je nachdem, wie gut man sich kennt und wie lange man sich nicht gesehen hat, mehrere Wortwechsel nach folgendem gleichen Muster:
* Frage: Ça va le travail? (Wie steht’s mit der Arbeit?) * Antwort: Ça va! (Es steht gut!) * Gegenfrage: Ça va le travail? (Und wie steht’s bei Dir mit der Arbeit?) * Antwort: Ça va! (Es steht gut!) * Frage: Ça va la famille? (Wie gehts Deiner Familie?) * Antwort: Ça va! (Meiner Familie geht’s gut!) * Und so weiter
Dabei werden bei längerer Abwesenheit sämtliche Familienmitglieder und andere wichtige Personen sowie verschiedene Aspekte des Lebens durchgegangen. Erst danach geht man zu anderen Themen über. Oft kann es in brenzligen Situationen die Lage entscheidend entschärfen, den anderen in dieses obligatorische Begrüßungsritual zu verwickeln. Er kann dann oft nicht anders, als es zu absolvieren. Hat man dann einige Zeit mit diesem Ritual verbracht, ist oft schon ein persönliches Band geknüpft und man kann den Konflikt einigermaßen vernünftig lösen.
In ähnlicher Form ist das auch in weiten Teilen der arabisch-islamischen Welt der Fall, wobei aber gewisse Fallstricke zu beachten sind. (Siehe auch Salām.)
Quelle: google-cache