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Thyssen (Familie)
Thyssen ist eine deutsche Unternehmerfamilie, die ursprünglich aus Aachen stammte. Die Familiengeschichte ist eng mit den Unternehmen Thyssen AG, ThyssenKrupp und der Kunstsammlung Thyssen-Bornemisza verbunden.
Geschichte
Johann Friedrich Thyssen (1804–1877) durchlief eine kaufmännische Ausbildung, namentlich eine Banklehre und heiratete 1838 seine Cousine Katharina Thyssen (1814–1888), die Tochter des Aachener Spezereiwarenhändlers Isaak Thyssen. Er gründete im März 1822[1] mit den Aachener und Eschweiler Fabrikanten Monheim, Friedrich Englerth, Ludwig Beissel und Jacob Springsfeld[1] in Form einer Aktiengesellschaft unter der Firmierung Draht-Fabrik-Compagnie in Eschweiler mit Sitz in Aachen Deutschlands erste Walzdrahtfabrik und hatte von 1834 bis 1859 als Direktor die technische und die kaufmännische Leitung des Unternehmens inne.[1] Er gründete ferner Mitte des 19. Jahrhunderts ein privates Bankgeschäft in Eschweiler.
Johann Friedrichs Söhne August Thyssen (1842–1926) und Joseph Thyssen (1844–1915) arbeiteten zunächst im Bankhaus ihres Vaters. 1867 gründete August mit mehreren Verwandten in Duisburg in der damaligen preußischen Rheinprovinz das Eisenwerk „Thyssen-Foussol & Co“. 1870 wurde die Gesellschaft aufgelöst und Thyssen gründete mit dem erlösten Kapital in Styrum bei Mülheim an der Ruhr das Walzwerk Thyssen & Co., das die Keimzelle für einen der größten integrierten europäischen Montankonzerne, die August Thyssen-Hütte, bilden sollte. 1872 heiratete August Thyssen Hedwig Pelzer (1854–1940), Tochter des Mülheimer Gerbereibesitzers Johann Heinrich Pelzer; der Ehe entstammten vier Kinder. 1903 erwarb August Thyssen das Schloss Landsberg (Ratingen), das er nach seinem Tod 1926 einer Familienstiftung hinterließ, der August-Thyssen-Stiftung Schloß Landsberg, die es bis heute besitzt; im Bergfried befindet sich die Grablege der Familie. Zusammen mit Hugo Stinnes war August Thyssen einer der Gründer der RWE. Sein jüngerer Bruder Joseph Thyssen war zeitlebens sein engster Mitarbeiter und Vertrauter; unter anderem war er 1898 Gründungsvorstand des Mülheimer Bergwerks-Vereins.
Der älteste Sohn Augusts, Fritz Thyssen (1873–1951), brachte nach dem Tod seines Vaters 1926 wesentliche Teile des Konzerns in die Vereinigte Stahlwerke AG ein. 1926 gründete er die Internationale Rohstahlgemeinschaft. 1931 beteiligte er sich an der Bildung der „Harzburger Front“ gegen die Weimarer Republik und unterstützte seit 1932 Adolf Hitler.
Weblinks
- Familie Thyssen im Portal Rheinische Geschichte
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