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Maidanetske

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Maidanetske ist eine in der Ukraine ungefähr 45 Kilometer östlich der Stadt Uman gelegene Siedlung aus der neolithischen Tripolje-Kultur.

Auf circa 200 Hektar wurden dort rund 3000 Häuser nach einem planerischen Konzept errichtet, das als ein erster Beginn der Stadtplanung zu betrachten ist. Wie C-14-Datierungen ergaben, hatten die Siedler dort um 3900 v. Chr. die später bebaute Fläche vollständig gerodet und durch einen Graben begrenzt. Das Zentrum der Siedlung blieb unbebaut und bildete einen großen ovalen Platz. An dessen Rand installierten die Bewohner mehrere für damalige Verhältnisse hochentwickelt Töpferöfen zur Herstellung von Keramik. Diese ließen sich über drei Kanäle anschüren, während die Keramik in einer separaten Kammer darüber gebrannt wurde.

Von Beginn an errichteten die Bewohner von Maidanetske spezielle Viertel - vermutlich um die eingefriedete Fläche systematisch zu gliedern. Sie legten neun konzentrische Häuserringe an. Dazu reihten sie standardisierte, circa 5 x 12 Meter große, meist zweistöckige Wohnbauten nebeneinander. Neben jedem Bau hob man Gruben zur Lehmgewinnung aus, in denen später der häusliche Abfall entsorgt wurde. Dass zahlreiche Häuser tatsächlich über mehr als ein Stockwerk - rund vier Meter - hoch aufragten, legen die Grabungsergebnisse nahe. So konnte man eine Schichtabfolge aus verbranntem Lehm mit Abdrücken von Holzbohlen und Ästen entdecken, die sich nur damit erklären lassen, dass die Bauten über ein Obergeschoss verfügten.

Aus der Vogelperspektive betrachtet hätte Maidanetske wie eine überdimensionierte Wagenburg gewirkt. Die Planer der Siedlung hatten die neun Hausringe über radial angeordnete Wege mit einem zentralen Platz verbunden. Zwischen dem vierten und fünften Ring führten sie einen 100 Meter breiten Korridor rund um das Zentrum. Wie beim Platz im Zentrum dürfte es sich dabei um einen bedeutsamen Bereich des öffentlichen Lebens gehandelt haben. Das legt eine Reihe von auffälligen, von den Archäologen als Mega-Strukturen bezeichneten Bauten nahe: In dem Korridor errichteten die Bewohner in regelmäßigen Abständen eingefriedete Hallen. Man geht davon aus, dass diese als Gemeinschaftsorte dienten, in denen sich die Bewohner des Viertels versammelten, austauschten und gemeinsame Entscheidungen trafen. Darauf weisen nicht nur Größe und Konstruktion der Bauten, sondern auch die Fundverteilung im Inneren hin, welche sich von den Wohnhäusern klar unterscheidet. Von diesen Versammlungszentren verwalteten sich die jeweils um die 150 Häuser umfassenden Stadtviertel möglicherweise selbst.

Literatur

  • Johannes Müller, Wiebke Kirleis und Robert Hofmann: Schwarzmeersteppe / Europas erste Metropolen, in Spektrum Geschichte 6.20 / Vor 6000 Jahren / Europas erste Metropolen und ihr jäher Untergang, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2020, Seite 12-27
  • Johannes Müller u.a.: Maidanetske 2013 / New Excabations at a Trypillia Mega-site, Studien zur Archäologie in Ostmitteleuropa, Band XVI, Dr. Rudolf Habelt GmbH, Bonn

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Maidanetske) vermutlich nicht.

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