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Liegegips

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Ein Liegegips ist ein Gipsverband aus klassischen Gipsbinden oder Fibercast, der gewöhnlicherweise zur Behandlung von Knochenbrüchen das ganze Bein inklusive Fuß umfasst. Durch die Aussteifung des Beines mittels des Panzerverbandes ist dem Patienten - anders als beim Gehgips - das Stehen und Gehen nicht möglich. Liegegips wird diese Form des Gipsverbandes genannt, weil der Patient mit einem solchen Gips weder stehen noch bequem sitzen kann, wodurch eine liegende Position der Normallfall wird.

Liegegips

Anwendung

Liegegipse werden hauptsächlich bei Brüchen ab der oberen Wade aufwärts sowie bei allen Indikationen angewendet, die es erstrebenswert erscheinen lassen, dass das Bein ausgesteift und ruhiggestellt bleibt. Die Tragedauer beträgt, außer bei Dauergipsen, meist nur sechs bis acht Wochen bei Brüchen, bei abweichenden Ursachen auch kürzer oder länger. Manchmal ist es möglich, dem Patienten im letzten Viertel der Behandlungszeit einen Gehstollen anzumodellieren. Dieser ermöglicht es, zumindest sehr kurze Strecken mit der Hilfe von Krücken zu gehen. Beim Liegegips ist eine Thrombosevorsorge durch den Arzt zwingend erforderlich.

Anlage

Die einzugipsenden Beingelenke (Sprunggelenk, Knie, manchmal auch Zehen und Hüfte) werden vor dem Anlegen des Liegegipses in die gewünschte Stellung justiert, ggf. unter Zuhilfenahme von Röntgen-, CT- oder MRT-Aufnahmen. Der Gips selbst besteht von innen nach außen betrachtet zunächst aus einem Hautschutz (in der Regel ein straffer Schlauchmull, weil der Gips selbst keinen Hautkontakt haben darf). Darüber kommt eine bindenartige Polsterung und eine Lage Krepppapier zur Balance des Flüssigkeitshaushalts beim Aushärten. Zuletzt folgen der Gips bzw. der Fibercast (ein aushärtender Kunststoff, der genauso stabil, aber leichter ist als klassischer Gips).

Details

Literatur

  • Burhard Paetz: Chirurgie für Pflegeberufe. Thieme 2013
  • Andreas B. Imhoff et al.: Checkliste Orthopädie. Thieme 2014