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Deutschland schafft sich ab

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Deutschland schafft sich ab ist ein von Thilo Sarrazin geschriebenes, 2010 erschienenes und kontrovers diskutiertes Sachbuch. Es gehört zu den meistverkauften Sachbüchern seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland.[1] Bis Anfang 2012 wurden über 1,5 Millionen Exemplare verkauft.[2] Das Buch stand 2010 und 2011 insgesamt 21 Wochen lang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste.

Zu den Gefahren für die Zukunft Deutschlands gehören laut Sarrazin der demographische Wandel der Gesellschaft zusammen mit einer Abnahme von Leistungsfähigkeit und Leistungswilligkeit. Dazu käme eine Zunahme bildungsferner Gruppen sowie ein unkontrollierter Zuwachs der Bevölkerung durch integrationsunwillige Migranten; diese kommen vor allem aus der Türkei und anderen islamisch geprägten Staaten. In Deutschland wüchsen zu viele Kinder in bildungsfernen Schichten mit unterdurchschnittlicher Intelligenz auf. Das Buch enthält auch Vorschläge zur Abwendung der Gefahren.

In einem Interview fasste Sarrazin seine Aussagen zusammen: „Je niedriger die Schicht, umso höher die Geburtenrate. Die Araber und Türken haben einen zwei- bis dreimal höheren Anteil an Geburten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht. Große Teile sind weder integrationswillig noch integrationsfähig. Die Lösung dieses Problems kann nur heißen: Kein Zuzug mehr, und wer heiraten will, sollte dies im Ausland tun. Ständig werden Bräute nachgeliefert: Das türkische Mädchen hier wird mit einem Anatolen verheiratet, der türkische Junge hier bekommt eine Braut aus einem anatolischen Dorf. Bei den Arabern ist es noch schlimmer. Die Türken erobern Deutschland genauso, wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate.“

Rezeption

Kritik gab es bereits an vorab veröffentlichten Auszügen, die im Nachrichtenmagazin Der Spiegel und der Bild-Zeitung veröffentlicht worden waren. Einige Aussagen zur Migration und Arbeitsmarktpolitik wurden von Bundeskanzlerin Angela Merkel als „Verdummung“ kritisiert.[3] Der damalige SPD-Parteivorsitzende Sigmar Gabriel kritisierte die „gewalttätige Sprache“ und legte Sarrazin den Austritt aus der Partei nahe.[4] Heftiger waren die Reaktionen aus den Reihen von Bündnis 90/Die Grünen. So charakterisierte Claudia Roth Sarrazins Thesen als „blanken Rassismus“, während Cem Özdemir Sarrazin als einen „Stammeskrieger“ bezeichnete, „wie ihn sich ein Bin Laden nur wünschen kann“.[5] Außenminister Guido Westerwelle (FDP) stellte fest, dass „Wortmeldungen, die Rassismus oder gar Antisemitismus Vorschub leisten … in der politischen Diskussion nichts zu suchen [haben]“. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nannte Sarrazins Thesen provozierend, er habe während seiner Tätigkeit im Bundesbank-Vorstand damit eine Grenze überschritten.[6]

Zustimmung erhielt Sarrazin vom Publizisten und Islamexperten Udo Ulfkotte. Nach dem Erscheinen des Buches unterstützte Ulfkotte die Gründung einer neuen Partei in Deutschland unter dem Motto "Sarrazin statt Muezzin". [7]

Der Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger verglich die Diskussion um das Buch mit dem Historikerstreit, der Paulskirchenrede 1998 Martin Walsers und der Forderung von Friedrich Merz nach einer „Deutschen Leitkultur“. Typisch sei „die weitgehende Tabuisierung der Sachdiskussion durch die Personalisierung der Angriffe“.

Gerhard Schurz, Lehrstuhlinhaber für Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, bezeichnete Sarrazins Thesen im Focus als „ein seriöses Werk“, das „es verdient hat, ernsthaft diskutiert zu werden“.

Siehe auch

Ausgaben

  • Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab. Wie wir unser Land aufs Spiel setzen, DVA, München 2010, ISBN 978-3-421-04430-3. Im selben Jahr erschien eine dritte Auflage.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Media Control: Thilo Sarrazin sprengt alle Rekorde. 29. Oktober 2010.
  2. Regina Krieger: Lukratives Buch: Wie Sarrazin Millionär wurde Artikel im Handelsblatt vom 21. Mai 2012, abgerufen am 2. Mai 2016
  3. Süddeutsche Zeitung: Merkel wirft Sarrazin Verdummung vor Veröffentlicht am 12. Juni 2010. Abgerufen am 28. August 2010.
  4. Veit Medick: Äußerungen über Ausländer: Gabriel legt Sarrazin SPD-Austritt nahe Beitrag für Spiegel Online. Veröffentlicht am 25. August 2010. Abgerufen am 29. August 2010.
  5. Bundesbanker mit Profilneurose, sueddeutsche.de
  6. Sarrazin legt gegen Minderheiten nach
  7. Sarrazin statt Muezzin
  8. Seite ist offline

Andere Lexika