Wutzschleife

1 Die Geschichte der Wutzschleife

Mitte des 19 Jahrhunderts wurde das ehemalige Schloßgut Hillstett mitsamt dem Engtal der darunter liegenden Schwarzach zertrümmert. Im Jahre 1875 kaufte der Rötzer Bierbrauer Alois Wutz zwei Tagwerk Grund und ließ darauf eine Glasschleiferei erbauen. 1881 erhielt er die förmliche Konzession für eine Schankwirtschaft. Um Weihnachten 1881 führte die Schwarzach Hochwasser und richtete am Wasserbau und an den Gebäuden großen Schaden an. Zum Wiederaufbau fehlten die Mittel und es kam zum Konkurs. Wutz verlor nicht nur seine Glasschleiferei, sondern auch die Brauerei am Rötzer Marktplatz samt Bäckerei und Metzgerei. 1882 setzten die neuen Besitzer, die Firma S.M. Bomeisler Wasserbau, Räder und Wehr wieder instand und nahmen den Betrieb wieder auf. Um 1890 erfolgten große Veränderungen, ein neues Glaslager und eine Gipsstampfe, Arbeiterwohnungen, Sandschupfen und eine Sandmühle entstanden. Mit etwa 10 Schleifern und 20 Polierern zählte die Wutzschleife damit zu den größeren Werken der Oberpfalz. Als Poliermeister finden wir um 1885 auf der Wutzschleife Josef und Michael Armer, auch Ermer genannt. Da Josef Ermer Barmittel in den Betrieb der Bomeisler steckte wird ihm ein Vorkaufsrecht eingeräumt. 1893 verlieh die Gemeinde Hillstett dem Josef Ermer und seiner Familie das Heimat- und Bürgerrecht. Damit war die Familie endgültig auf der Wutzschleife ansässig. Im Jahre 1903 übernahm die Familie Josef Armer den Besitz für 80.000 Mark. Im Jahr 1906 übergab Josef Ermer den ganzen Besitz an seinen Sohn August. Mit scharfem Blick erkannte August Ermer schon damals, dass der Glasschleiferei keine große Zukunft blühte und vergrößerte deshalb zunächst deen Grundbesitz der Wutzschleife auf über 20 Hektar. 1914 wurde die Glasproduktion in der Wutzschleife wegen des Weltkriegs eingestellt und Versuche in den Jahren 1918 und 1920, die Glasproduktion wieder aufzunehmen, scheiterten. Sein Vermögen verwendete August Ermer zu Grundkäufen und zu Baumaßnahmen. Die Arbeiterwohnungen wurden zu komfortablen Wohnräumen umgestaltet und um die Verkehrsanbindung der Wutzschleife an die Staatsstraße zu bekommen, ließ Ermer eine Brücke über die Schwarzach (Naab) erbauen. Entgegen aller Vernunft errichtete August Ermer ein Elektrizitätswerk. Die Blüte währte nur kurz. Die Zeit der Glasschleife war 1934 endgültig vorüber. 1937 eröffnete August Ermer in der ehemaligen Poliere eine Fremdenpension mit Restaurant. Eine große Hilfe war ihm seine zweite Ehefrau Kathi. Der Weltkrieg erstickte allerdings diese hoffnungsvollen Anfänge. Mit 73 Jahren starb August Ermer und hinterließ seiner Tochter Isabella sein Erbe, um welches sich ab diesem Zeitpunkt ihr Mann, Josef Hauer, kümmerte. 1950 eröffnete Josef Hauer in der Wutzschleife die Pension Waldheim. 1954 verfügte die Wutzschleife bereits über 28 Fremdenzimmer mit 50 Betten. Er baute den Berieb immer weiter aus, steigerte kontinuierlich die Übernachtungszahlen, so dass die Wutzschleife in den sechziger Jahren zu einem bekannten Ausflugsziel in Ostbayern wurde. Seit langem plant der Freistaat Bayern die Errichtung eines Stausees an der Schwarzach zur Hochwasserregulierung. 1969 erwarb der Staat die Wutzschleife mit Pension, Gastwirtschaft, E-Werk und allen Gebäuden. Bereits im Jahr 1968 begann der Neubau weite oberhalb der Straße, so dass 1970 das neue Hotel Wutzschleife eröffnet werden konnte. 1979 übernahm dessen Sohn, Josef Hauer jun., mit seiner Frau Monika den Betrieb und sie machten daraus, was es heute ist:

„Die Wutzschleife Hotel & Resort“

Seit dem Tod des Visionärs Josef Hauer jun. im Oktober 1997 führt Monika Hauer den Betrieb alleine weiter. Seit 2005 engagieren sich die beiden Söhne aktiv im Unternehmen; Jörg Hauer, als Leiter Operations,und Gregor Hauer, als junger Küchenchef.

2 Die Wutzschleife heute

Die Wutzschleife ist ein familiengeführtes 4****superior Hotel im Naturpark Oberer Bayerischer Wald am Eixendorfer Stausee in Hillstett bei Rötz. Neben dem hoteleigenen 18-Loch Golfplatz bietet die Wutzschleife ihren Gästen Ayurveda authentisch aus Sri Lanka, einen Wellnessbereich und fünf Tagungsräume. In den Restaurantstuben und dem Gourmetrestaurant Gregor`s werden die Gäste von Küchenchef Gregor Hauer bekocht.

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