Vollbrecht-Skandal

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Im Rahmen der langen Nacht der Wissenschaften war ein Vortrag der Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht angekündigt, in dem sie erklären wollte, dass es „nur zwei Geschlechter gibt“.[1] Ein „Arbeitskreis kritischer Jurist*innen an der Humboldt Uni Berlin“ veröffentlichte daraufhin einen Aufruf, in dem es hieß: „Keine Bühne für die Co-Autorin von Statements einer ‚biologischen Realität der Zweigeschlechtlichkeit‘“. Via Twitter rief der Kreis zu Protesten während des Vortrags auf: „An unserer Uni gibt es keinen Platz für Queerfeindlichkeit. Wir sehen uns auf der Straße!“[2] Es wurde die Ausladung von Frau Vollbrecht gefordert und die Universität sagte schließlich die Veranstaltung wegen „Sicherheitsbedenken“ ab.[3][4] Zahlreiche Zeitungen berichteten kritisch über den Vorfall.[5][6][7][8][9] Bildungs- und Wissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger sagte dazu der Bild-Zeitung: „Es darf nicht in der Hand von Aktivisten liegen, welche Positionen gehört werden dürfen und welche nicht.“ Sie forderte dazu auf, die Freiheit der Wissenschaft zu akzeptieren: „Wissenschaft lebt von Freiheit und Debatte. Das müssen alle aushalten.“[10] Die Süddeutsche Zeitung meldet, das Präsidium der Humboldt-Universität ringe mit dem Vorwurf, sich den Aktivisten gebeugt zu haben. Das Schlagwort heiße Cancel Culture. Die Universität habe der Wissenschaftsfreiheit einen Bärendienst erwiesen, mahnte Hochschulpräsident Bernhard Kempen. Die Universitätsleitung ist von der massiven Kritik an der Entscheidung überrumpelt: „Dass die Diskussion so eskaliert, das haben wir tatsächlich unterschätzt“, sagte Sprecher Boris Nitzsche.[11] Der Journalist Deniz Yücel kritisierte ausgehend vom Vorfall, die „aggressive Unerbittlichkeit der Transgender-Aktivist*innen“.[12]

Ein FAZ-Autor meint, die Humboldt-Universität sei ihres Namesn nicht wert[13][14]

Einzelnachweise

  1. Der Vortrag ist im Internet veröffentlicht []
  2. Zit. nach SPIEGEL Wissenschaft: Proteste gegen Biologin Humboldt-Uni sagt Gendervortrag ab. In: DER SPIEGEL. 3. Juli 2022 (spiegel.de [abgerufen am 4. Juli 2022]).
  3. Thomas Thiel: Cancel Culture an der Humboldt-Uni. In: FAZ. 3. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  4. Wissenschaftsministerin kritisiert Universität nach Vortragsabsage. In: Zeit Online. 3. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  5. Jonas Hermann: Debatte um Transsexualität: Berliner Universität verhindert Vortrag von Biologin. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  6. Fatina Keilani: Vor der intellektuellen Schlichtheit von Transaktivisten sollte keine Universität in die Knie gehen. In: Neue Zürcher Zeitung. 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.;
  7. Geschlechter-Vortrag abgesagt: Kritik an Humboldt-Uni. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  8. Streit um abgesagte Gender-Debatte. Hochschulverband kritisiert Humboldt-Uni – Doktorvater zeigt Verständnis. In: Tagesspiegel. 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.; Sebastian Sasse: Wissenschaftsfreiheit in Gefahr. In: Die Tagespost. 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  9. Silke Mertins: Absage eines Uni-Vortrags in Berlin :Die große Heuchelei. In: taz. 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  10. Frédéric Schwilden: „Problem im Verständnis zwischen Biologie und Soziologie, was Geschlecht bedeutet“. In: Die Welt. 4. Juli 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  11. WELT: Humboldt-Universität: Kritik nach Absage von Geschlechter-Vortrag. In: DIE WELT. 3. Juli 2022 (welt.de [abgerufen am 4. Juli 2022]).
  12. Süddeutsche Zeitung: Cancel Culture:Der Bärendienst. In: Süddeutsche Zeitung. 4. Juli 2022 (sueddeutsche.de [abgerufen am 4. Juli 2022]).
  13. Deniz Yücel: Cancel Culture: Der BärendiReinhard Müller: Humboldt-Uni ist Namen nicht wert. 4. Juli 2022 (faz.net [abgerufen am 5. Juli 2022]).
  14. Zit. nach Franca Parianen: Neurowissenschaftlerin zur HU: Das ist keine Cancel Culture, sondern Fortschritt. 5. Juli 2022 (berliner-zeitung.de [abgerufen am 5. Juli 2022]).

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