Schmitze-Lang

Zur Historie der Familie und Firma Schmitze Lang.

Der Name Schmitze Lang ist seit über 100 Jahren in Köln ein Begriff und gehört damit zum so genannten "Lokalkolorit". Namensgeber war Josef Schmitz, der zu Kaiserzeiten dem Garderegiment in Berlin angehörte. Da es zur selben Zeit - zwei Schmitz - gab und Josef Schmitz mit einem Gardemaß von 204 cm der längere war, bekam er dort den Spitznamen "Schmitze-Lang".

Nach Köln zurückgekehrt - eröffnete er in der Kölner Südstadt, auch Vringsveedel genannt, auf der Severinstr. 62 eine Gaststätte mit Brennerei- und Destillerie- Ausschank!

Der erste Name war Restauration Josef Schmitz "Em Löffel". Er erwarb sich schnell einen guten Ruf durch eine gute Küche und dem damaligen Zeitgeist entsprechend - den besten Bieren - wie Weihenstephan aus München sowie Simon Pilsener (heute Bitburger). Gekrönt wurde das Angebot durch eigen hergestellte Spirituosen. 1924 benannte er das Lokal "Zur Klosterschänke" um, wegen seiner unmittelbaren Nähe zum Severinsklösterchen der Cellitinnen. Aber - weder der Name "Em Löffel" noch "Zur Klosterschänke" konnten sich durchsetzten - da es nur hieß: wir gehen zum Schmitze Lang! So war es nahe liegend die Gaststätte in "Schmitze-Lang" umzubenennen, was auch bis heute unverändert so geblieben ist! Im Jahre 1937 starb Josef Schmitz und sein Sohn Heinrich Schmitz übernahm nicht nur die Gaststätte, sondern auch den Namen "Schmitze-Lang". Heinrich Schmitz führte im Laufe der Zeit das Kölsch ein, was natürlich von einem Köbes serviert wurde. Nebst Fassbier gab es nur noch eine eigene Spirituose - den "Schmitze-Lang" Kräuter. Durch zeitnahe Innovationen, gut organisierte Führung und einer starken Frau im Rücken, seine Ehefrau Käthe Schmitz, wurde das Lokal weit über die Grenzen von hinaus bekannt. Viele Prominente Gäste konnten in all den Jahren begrüßt werden. (siehe V.I.P. Liste) Heinrich Schmitz war dem Karneval sehr verbunden. Er war Mitglied bei den Treuen Husaren und den Roten Funken. Sehr beliebt war das traditionelle Hämmchen-Essen, zu dem er immer das jeweilige, amtierende Kölner Dreigestirn samt Gefolge einlud. Aus Altersgründen verkaufte Heinrich Schmitz dann die Gaststätte an einen guten Freund - Friedel Peitz. Dieser führte sodann das Traditionslokal auf gleichem Niveau und sehr erfolgreich im Sinne von Heinrich Schmitz 20 Jahre weiter. Im selben Zeitraum eröffnete Trude Herr schräg gegenüber ihr Theater im Vringsveedel. Auch sie war Stammgast und gehörte schon fast zum Inventar. Nach all den erfolgreichen Jahren verkaufte dann Friedel Peitz aus gesundheitlichen Gründen das Lokal und hinterließ damit eine Lücke. In den letzten Jahren ist es im Severinsviertel ruhiger geworden. Nicht zuletzt durch den U-Bahn Bau, der im Severinsviertel generell zu erheblichen Umsatzeinbußen führte.

In den ersten Jahren kreierte Josef Schmitz verschiedene eigene Spirituosen die in der Gaststätte zum Ausschank kamen. Darunter auch den Schmitze-Lang Kräutertropfen. Der nun nach Jahren wieder in den Vertrieb aufgenommen wurde. Die Marke Schmitze-Lang ist Patentrechtlich geschützt!

(Quelle: Aus dem Archiv des Erben Hans Leonhard Schmitz)