Prunksarkophag des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm in der Gruft- und Denkmalskirche des Berliner Doms
Der Prunksarkophag des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm ist ein Kulturdenkmal.
1 Geschichte
Der Sarkophag befand sich bis 1975 in einer der 5 Kapellen der Gruft- und Denkmalskirche des Berliner Doms. Seit der Sprengung der Denkmalskirche im Jahre 1975 befindet sich das Grabdenkmal unter der Orgelempore des Berliner Doms. Der Prachtsarg wurde von dem Bildhauer Johann Michael Döbel nach dem Entwurf des Architekten Arnold Nehring für den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (gest. 1688) geschaffen.
2 Beschreibung
Der Sarkophag zeigt glatte, leicht geneigte Wandungen. Dieser ist mit vielfältigem Schmuckwerk dekoriert. Reiches Akanthusblattwerk schmückt die Inschrifttafeln des Sarkophagdeckels und die Fläche des Grundkörpers. Der Sarkophag wird von vier Figuren getragen, die in Ketten gelegte besiegte Feinde darstellen. Die Mittelteile des Unterkastens ruhen auf den Rücken von Löwen und springen risalitartig vor . Am Kopfende der rechten Seite befindet sich ein großes, rundes Schild mit Relief. Dieses zeigt die Schlacht bei Fehrbellin (18. Juni 1675). Auf der linken Seite ist auch ein Relief. Diese zeigt die Belagerung von Stettin (1713). Zu Füßen weisen die Schiffe auf die Unternehmungen des Kurfürsten in Neuguinea hin. An dem Mittelteil werden die Herrschaftsinsignien des Kurfürsten gezeigt: ein Schild mit dem Kur-Zepter, umgeben von der Devise des Hosenbandordens. Der Kurhut und das Kur-Brandenburgische Wappen liegen auf einem Kissen. Die lateinische Inschrift auf der Löwenhaut beschreibt den Herrschaftsbereich des Kurfürsten.
3 Literatur
- Rüdiger Hoth: Die Gruft der Hohenzollern im Dom zu Berlin, München und Berlin 1995 (= Grosse Baudenkmäler Heft 426).
- Richard Borrmann und P. Clauswitz:Die Bau- und Kunstdenkmäler von Berlin, Springer-Verlag, Berlin 1893, S. 166-168 [1]
- Dr. Peter Goralczyk, Charlotte Hopf, Rüdiger Hoth, Dr. Horst Winkelmann: Die Denkmalskirche des Berliner Domes«, Zeitschrift des Berliner Dombau-Vereins e.V., Sonderausgabe 2016 [2]
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