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Projektforschung bei Professor Schnakenfield

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Essayistische Zugabe zur Enzyklopädie


Projektforschung bei Professor Schnakenfield

Autor: Gerhard Kemme

Schräg, schrullig und skurril sah das Outfit ihres Kommilitonen aus. Lässig rotierte das facettierte Windrad an seinem Ohr. Sein Schlummer wurde abrupt unterbrochen; Helga hatte nur leicht gepustet. Die rotblonde Sekretärin erkundigte sich nach Helgas Logarithmus-Schein. Diese hatte an der in Paris ein Semester Mathematik studiert und die Bescheinigung sollte per E-Mail mit elektronischer Unterschrift bereits gedrahtet worden sein. Spannende Bildschirmminuten vergingen, dann das Jawort: Grünes Licht. Dibbernd erwartete die Flurbrigade das Projekt- und Prüfungsthema. "Garantiert schreiben wir über den Ehrbegriff sozialer Randgruppen." Prognose und Wirklichkeit. Die Assistentin las der Arbeitsgruppe das Thema vor: "Entfalten Sie anhand empirischer Studien den Ehrbegriff nichtbiologischer Existenzen und Strukturen." Aus, Namen in die obere Blattecke, und Sofortabgabe, war Mehrheitsmeinung der Diplomkandidaten. Doch das Prüfungszentrum wollte die nächsten drei Monate nichts mehr von ihnen hören.

Ob der Schachcomputer des Studentenwohnheimes einen Ehrbegriff habe? Unwiderlegbare Kombinationen folgten der Langzeitschaltung. Wäre Ehre somit nur eine Frage von Software und maschineller Überlegungsdauer. Die empirische Reihenuntersuchung bestätigte eine Korrelation zwischen Zeit und Ehre, denn permanente Züge auf niedrigem Niveau wie "Springer vor und zurück" verursachten Unmutsäußerungen im Antwort-Verhalten der künstlichen Intelligenz, die doch das Summenprodukt einer Ingenieur-Generation war. Helga und Carl erprobten die Sensibilisierung ihrer Ohrräder. Generierung von Gefühlen, umsetzen in Bitkombinationen. Progressive Software entfaltete sich: Konzeption visueller innerer Projektions-Flächen. Präsentation auf dem Monitor als Bildschirm-Figur: In der Gestalt akzentuierter Emotionsverkörperungen begegnetem dem "Hans" bei seiner Irrfahrt durch die Gefühlswelt ehrrelevante Faktoren. Alles rasch mit "Superklick", einem Creator für Computergames, programmiert. Spielen und staunen: "Hans" operierte auf dem Screen menschlich gefühlsbetont.

Professor Schnakenfield lud das Team zu Quarkstullen und O-Saft ein. Der Haarmodellist im Uni-Viertel hatte ihm eine Glatze geschnitten. Futuristische Tätowierungen ersetzten nun sein wallendes Haupthaar. An den bizarren Eckpunkten klebten bunte LED, deren Flackern die innere Vibrationsaura dieses extrovertierten männlichen Subjektes der Umwelt mitteilten. Ihre Begeisterungsrufe taten ihm sichtbar blinkend gut. Zwischen zwei Häppchen hantierte Fred an einem Computer-Spiel: Comic-Schnabeltiere, die sich reflexiv spiegeln und dann rekursiv rückgekoppelt auf ihre Spiegelbilder reagierten. Die herausgestreckte Zunge wurde per Wutanfall gekontert; schüchterne Demutsgebärden rührten zu Sanftmut und Stolz. Alles sei Liebe - und Gravitation wäre die Sehnsucht der Materietierchen nach Ihresgleichen. Ob diese Ineinanderschachtelung von Biologie und Anorganischem Schlüsse von der uns vertrauten Seinsumgebung auf andere Welten zuließe?

Im Forschungslabor fokussierte sich die Spannung eines anderen Projekt-Kollektivs auf eine zusammengefaltete Gummibanane. Sie zerrten den Klappmechanismus im Inneren der Riesen-Gummi-Frucht auseinander und "ah", der evakuierte Zeppelin schwebte leichter als Luft an der Decke. Das Stakkato einer politisch-musikalischen Groß-Veranstaltung schwoll durch die Fenster.

Sie gingen zu ihrer neuen Forschungsumgebung: "Billy-Ball-Raum" stand an der zweiflügeligen Stahltür. Schalttafeln, Signalflusspläne, Grossbildmonitore dienten als visuelle Schnittstellen zwischen der alternativ-neuronalen Intelligenz und den Wissenschaftlern. Im Zentrum also "Billy-Ball": Hundert Bälle voller Ventile und Gummi-Leitungen. "Was tust du momentan, Billy-Ball?" Er versuche gerade Neben-Ichs in sein Bewusstsein zu emulieren, so dass bewusstseinsinterne Interaktionen ablaufen könnten. Inhalte finden, Maßstäbe entwickeln, die applaudierende Gemeinschaft der Neben-Ichs als Ehre. "Dreihundert Seiten", meinte lakonisch kauend Schnakenfield.

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