Otto Hersing
Kapitänleutnant Otto Hersing (*30.November 1885 in Mühlhausen, +5.Juli 1960 bei Münster) war ein deutscher U-Boot-Kommandant im I.Weltkrieg. Er war der erste U-Boot-Kommandant der Welt, dem die Versenkung eines Schiffes mit Hilfe eines Torpedos gelang (die Versenkung der USS Housatonic im amerikanischen Bürgerkrieg durch die H.L. Hunley erfolgte mit einem Spierentorpedo).
Am 5. September 1914 gelang es Hersing mit U21, den Leichten Aufklärungskreuzer HMS "Pathfinder" vor der schottischen Küste zu torpedieren und zu versenken. Dies stellte weltweit die erste Versenkung eines Schiffes durch Torpedoschuß dar. 256 Seeleute verloren beim Untergang ihr Leben.
Als Kapitän des Bootes U21 der Kaiserlich Deutschen Kriegsmarine schrieb er Geschichte mit seiner damals nicht für möglich gehaltenen Überführung seines Bootes von Wilhelmshaven nach Cattaro.
Am 25.April 1914 brach U21 zu seiner Fahrt ins Mittelmeer auf. Trotz widriger Umstände durchbrach Hersing mit U21 nicht nur die englischen Sperren vor der deutschen Küste, sondern brachte das Boot auch durch die schwer bewachte Meerenge von Gibraltar wohlbehalten ins Mittelmeer. Ohne Zeitverzug entschloß sich Hersing gemäß seinem Auftrag, den bedrängten Verteidigern der Halbinsel Gallipoli zu Hilfe zu kommen. Am 25.Mai 1915 versenkte er mit Torpedoschuß das britische Linienschiff HMS "Triumph", dass zu dieser Zeit gerade die türkische Küste beschoß, während die türkischen Stellungen wegen Munitionsmangels das Feuer nicht mehr erwidern konnten. Das Linienschiff sank unter dem Jubel der verbündeten türkischen Streitkräfte innerhalb von nur 21 Minuten. Die Versenkung hatte eine ungeheure moralische Wirkung auf die Verteidiger.
Bereits am 26.Mai 1915 gelang Hersing mit seinem Boot der zweite Schlag gegen das schwer bewachte Linienschiff HMS "Majestic". Trotz der Bewachung des Linienschiffes fand Hersing eine Lücke und versenkte es mit Torpedoschuß.
Hersing's Erfolge waren zwar nicht kriegsentscheidend, doch sie führten dazu, dass England die Versorgung Russlands über die Dardanellen nicht durchführen konnte, was mit zum Zusammenbruch des russischen Reiches 1917 führte.
Hersing wurde für seine Verdienste mit dem Orden "Pour le merite" geehrt, die gesamte 36-köpfige Mannschaft des Bootes erhielt das EK I verliehen.
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