Off-line Modemesse

Die Off-line – Berliner Off Modemesse wurde 1983 G. Dübbert, Th. Schnepp und K. Wehrs ins Leben gerufen, als Alternative zu den Modemessen der Konfektionsindustrie. Hier war das Forum für das Kreativpotential der jungen Designer in den 80igern. Schon die 3. Messe zog wegen des enormen Publikumsandrangs an den Ku’damm und dann in die Berliner Messehallen am Funkturm. Auf den Messen zeigten bis zu 100 Nachwuchsdesigner ihre schrillen und schrägen, aber auch tragbaren Ideen und konnten auch direkt an den Verbraucher verkaufen. Die Off-line Modenschauen setzten neue Standarts in Choreografie und Showeffekt, Unterhaltungswert und Schnelligkeit als Ausdruck der Lebensgefühl der 80iger. Mode, Musik und Kunst verschmolzen hier zu einem Zeitgeist.

Wegen des großen Erfolges veranstaltete Off-line eigene Messen in Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Wien und kooperierte mit ähnlichen Messen in Mannheim und München. Die gezeigte Mode erregte in jeder Saison so viel Aufsehen, dass jede Messe den TAGESTHEMEN oder dem HEUTE JOURNAL ein längerer Beitrag wert war; die junge wilde Modeavantgarde war Gegenstand weltweiter Presseberichte. Selbst die DDR- Kulturadministration wurde auf Offline aufmerksam und hat OFF-line 1989 zu einer Modenschau-Tournee durch die damals noch real existierende DDR eingeladen.

Immer gigantischere Modeschauen und die im Rahmen der Wiedervereinigung explodierenden Produktionskosten ließen sich am Ende des Jahrzehnts nicht mehr auf die Aussteller und Sponsoren umlegen und so hat Offline 1990 Insolvenz anmelden müssen.