Lederfabrik Satanahka

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Die Lederfabrik Satanahka war ein Industriebetrieb der Lederverarbeitung im Südwesten Finnlands.[1]

Im Februar 1917 versammelten sich vierundzwanzig Personen aus Kiukainen und der umliegenden Gegend und beschlossen, die "Satakunnan Nahkateollisuus OY" (Satakunta Lederindustrie GmbH) zu gründen. Zu dieser Zeit hatten die Leder-Hersteller der Provinz, die Satakunta Bauern, die sehr viel Arbeit durch Aufträge der russische Armee erhalten hatten, die Häute selbst verarbeitet. In Kiukainen wurde ein geeignetes Grundstück gefunden, das Fabrikgebäude wurde von dem aus Tampere stammenden Baumeister Heikki Tiitola konzipiert und gebaut. Am 19.11.1919 begann die Lederfertigung.

Zu Beginn war es die Politik des Betriebs die eigenen Häute aus der umgebenden Provinz zur Herstellung von Leder aus gegerbten Häuten für Stiefel-, Geschirr-, weißem Leder und Handschuh-Leder für die eigenen Bedürfnisse herzustellen. In den 1920er Jahren wurde begonnen, rohe Häute für die Lederherstellung für Leder- und Schuhindustrie und für das Leder-Geschäft hinzu zu kaufen.

Im Jahr 1932 kaufte der Diplom Ingenieur Aarne Hellemaa den Mehrheits-Anteil der GmbH, dessen Vater Arthur Hellman (geb. 20.7.1874 in Huittinen) die Lederfabrik in Friitala "Friitalan Nahka Oy" im Jahre 1892, damals 18 jährig, gegründet hatte[2]. Aarne Hellemaa war bis dahin in dieser Fabrik tätig gewesen.

Nun wurde begonnen die Fabrik zu reformieren. Der Bestand an Maschinen wurde erneuert, die Methoden zur Herstellung wurden ausgetauscht und die Lederproduktion wurde auf die Produktion von Oberleder für Schuhe ausgerichtet. Die Herstellung von Borkenleder wich der Herstellung von Chrom-Leder. Die Zahl der Mitarbeiter stieg und wurde innerhalb von zwei Jahren verzehnfacht, und es wurde Hilfe aus dem Ausland beschafft.

Die Hilfe aus dem Ausland bestand darin dass der Gerbereitechniker Hermann Dienstbach aus Usingen im Taunus, im Juni 1932 als Betriebsleiter eingestellt wurde, damals 28 jährig. Hierdurch sicherte sich Aarne Hellemaa die bevorzugte Unterstützung durch den Vater von H.D., dem sehr erfahrenen Gerbereitechniker Theodor Dienstbach der als Vertreter der Darmstädter Chemiefirma Röhm & Haas zuständig für die Lederfabriken und Gerbereien in Skandinavien war.

Hermann Dienstbach, der sich auch als Pianist im öffentlichen Leben von Kiukainen nützlich machte, blieb bis September 1934. Seine älteste Tochter wurde 1933 in Pori geboren und Aarne Hellemaa stand bei ihr Pate. H.D. war nach dem Krieg nochmals von 1952 bis 1958 als Betriebsleiter der Gerberei und der Lederfabrikation in der in “Satanahka OY“ umbenannten Fabrik tätig.

In den 40.er- und 50.er- Jahren haben die typische Ledersorten für Sandalleder, Riemenleder und Schaftleder den Weg für verschiedene Nappaleder, Rindbox (aus kleinen finnischen Rinderhäuten) und Boxcalf geräumt. Ebenso sind die alten wasserfesten Sorten verschwunden, den Markt eroberten Vache-, Waterproof- und Chrom-Leder.

Ab den 40.er Jahren hatte das Unternehmen eine eigenen Lederverarbeitung. Abteilungsleiter der Lederverarbeitung war Erkki Peltola, Bruder von Esteri, der Ehefrau von A.H.

Typische Produkte waren Lederjacken, Taschen, Mappen und Lederhandschuhe sowie Frauenhüte, und für die Streitkräfte Brot- und Kartentaschen, Rucksäcke und Kampfgürtel, Baseball-Handschuhe und Holzschuhe. In den 60.er Jahren konzentrierten sich die Produktion auf die nachgelagerte Schafspelzvelourleder-, Nappa- und Velourlederbekleidungs-Produktion für den Export.

1995 hatten die SATANAHKA-Fabrikeinheiten eine Fläche von 11500 Quadratmetern und beschäftigte 155 Personen. Die Fabrik verarbeitete 650 Rinderdecken pro Tag für Schuhoberteile und Ledertaschen. Die jährlichen Produktion der Bekleidungsfabrik betrug über 8000 Leder- und Schafspelzvelourmäntel, von denen die meisten für Export-Märkte vorgesehen waren.

Die “Satanahka“ schloss 1997, und an ihre Stelle wurde die “Sata Leather“ gegründet. Die Lederproduktion in Kiukainen endete im Jahr 2003.

Der Nachlass von Aarne Hellemaa wird in der Handschriftenabteilung der Akademischen Bibliothek Turku aufbewahrt.

1 Andere Lexika

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15. Mai 2010 Tilman Berger löschte die Seite

2 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. frei übersetzt aus dem Finnischen: rauma.fi, Absatz "Satanahka Kiukaissa"
  2. http://www.friitala.fi/history.php?history_id=15

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