Geburtstagsbrauch

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In einigen Regionen im deutschsprachigen Raum sind zu besonderen (z. B. 18.) oder runden (z. B. 30.; 50.) Geburtstagen traditionelle Bräuche üblich. Diese werden meist vom Freundes- und Verwandtenkreis des Geburtstagskindes initiiert.

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1 Beispiele

Milchbubi/ Milchmädchen am 14. Geburtstag: Das Geburtstagskind bekommt auf dem Weg zur Schule oder auf dem Heimweg Milch oder Joghurt über den Kopf geschüttet.

Panieren am 16. Geburtstag: Ein unter Jugendlichen in einigen Gegenden Norddeutschlands verbreitetes Ritual, das darin besteht, dem Geburtstagskind am sechzehnten Geburtstag, vorzugsweise auf dem Weg in die Schule oder auf dem Heimweg, eine oder mehrere Tüten Mehl über den Kopf zu schütten. Im englischsprachigem Raum spricht man hierbei von "antiquing" (von antique = antik), was sich auf die entfernte Ähnlichkeit zu antiken Statuen zurückführen lässt, die betroffene Personen nach deren erfolgreichen Anwendung aufweisen.

Rohe Eier auf den Kopf am 18. Geburtstag: Das Geburtstagskind bekommt überraschend ein oder mehrere rohe Eier auf den Kopf geschlagen. Was bei welchen Geburtstag über dem Kopf den Geburtstagskindes verteilt wird ist von Region zu Region und sogar in jedem Freundeskreis sehr variabel.

Sockenkranz am 25. Geburtstag eines unverheirateten Mannes: Der Mann bekommt einen Kranz aus gebrauchten oder frischen Socken überreicht. Dies steht dafür, dass der Mann nun eine "alte Socke" sei.[1]

Flaschenkranz am 25. Geburtstag: Alternative zum Sockenkranz und nur für den Mann. Wird in der Oldenburger Region durchgeführt mit kleinen leeren 0,02l -Flaschen zu einem langen Kranz gebunden. Also wird der Mann als "alte Flasche" bezeichnet, weil er noch nicht verheiratet ist. Generell werden im Oldenburger Münsterland alle diese "Kränze" zunächst bei dem Geburtstagskind vom Freundeskreis vorbeigebracht und auf den Boden (Einfahrt, z.B.) gelegt. Dann muss das Geburtstagskind den Kranz "ablaufen", d.h. mit möglichst wenigen Schritten die Länge des Kranzes ablaufen (mit Anlauf erlaubt). Für jeden Schritt muss er/sie danach einen "Kurzen" trinken, meist leichte Liköre. Danach wird der Kranz unter Verlesung eines spaßigen Textes über das Geburtstagskind von einem Freund/einer Freundin über der Tür aufgehängt, ähnlich Hochzeitskränzen oder Schützenfestkränzen. Um das Gleichgewicht zwischen Geburtstagskind und Freundeskreis wieder herzustellen, muss der/die Verleser/in des Textes bei jedem Satzzeichen (".", ",", "-", etc.) ebenfalls einen "Kurzen" trinken. Im Emsland wurden schon Flaschen/Schachtelkränze von knapp 2km gesichtet, die unter Verlesung eines zweiseitigen Textes aufgehängt wurden... Üblicherweise gibt es zusätzlich zu dem langen Kranz noch einen kleinen zum Umhängen mit vollen 0,02l -Flaschen, die dann im Laufe des Abends geleert werden.

Schachtelkranz (Schachtelfest) feiert in Regionen in Süddeutschland eine unverheiratete Frau an ihrem 25. Geburtstag. Als alte Schachtel erhält sie nur leere Pappschachteln als Geschenk. Am 30. Geburtstag folgt in manchen Regionen Deutschlands zusätzlich der Schachtelgeburtstag.[2]

In Schaltjahren gibt es den Flaschenkranz für Frauen und den Schachtelkranz für die Männer.

Treppe fegen am 30. Geburtstag von unverheirateten Männern: Der Betroffene muss – oft verkleidet – Dreck von der Rathaustreppe, in einigen Regionen auch von einer Brücke, zusammenfegen. Er darf damit nicht eher aufhören, bis er von einer Jungfrau "freigeküsst" wird.[2]

Klinkenputzen am 30. Geburtstag bei unverheirateten Frauen: Vergleichbar dem Fegen bei Männern, als Tätigkeit müssen hier jedoch Türklinken gereinigt werden.[3]

Eselreiten am 40. Geburtstag bei unverheirateten Männern und Frauen: Der oder die Betroffene wird auf einem Esel durch das Dorf geführt.

Alter Sack Fest feiern in einigen Regionen Deutschlands Männer an ihrem 50. Geburtstag.

Bei vielen dieser Bräuche ist Alkoholkonsum oft Bestandteil der Rituale.

2 Anmerkungen

  1. Ilona Nagy, Kincső Verebélyi: Folklore in 2000: Voces amicorum Guilhelmo Voigt sexagenario Universitas Scientiarum de Rolando Eötvös nominata, 2000 S. 412
  2. 2,0 2,1 Martin Doehlemann: Die Dreißigjährigen: Lebenslust und Lebensfragen Waxmann Verlag, 2006 ISBN 3830916531
  3. Marianne Waas-Frey: Alte Bräuche, frohe Feste: zwischen Flensburg und Oberstdorf, Aachen und Bayreuth Mairs Geographischer Verlag, 1984 S. 217

3 Literatur

  • Kerstin Ehlert: Dreißig - ledig - lustig?: Moderne Bräuche am 30. Geburtstag Schmerse 2005, ISBN 3926920378



4 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Wiedemann , Alle Autoren: Southpark, Decius, ++gardenfriend++, WikiMM, Aka, Lukaro, Bene16, Nightflyer, Hermannthomas, 85.16.188.156 , Heitron, DaB., Simplicius, Wst, HaSee, Ronaldo, budissin J budissin, Silberchen, Buchling, SchadeR , Wiedemann

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