Formatkreissäge

Eine Formatkreissäge, im Englischen auch unter dem Begriff European cabinet saw (europäische Tischkreissäge) bekannt, ist eine Säge zum präzisen Zuschneiden und winkelgenauen Aufteilen von Holz, NE-Metallen (wie Aluminium, Bronze und Messing) und Kunststoff.

Formatkreissägen zeichnen sich durch einen Schiebetisch aus, auf dem das Material zum Sägeblatt geführt wird. Hierin besteht auch der Unterschied zur optisch ähnlichen Tischkreissäge, bei der das Material freihändig an das Sägeblatt geschoben wird. Durch dieses Maschinenprinzip ermöglichen Formatkreissägen mehr Präzision und die Realisierung sehr gerader Zuschnitte. Selbst bei größeren Werkstücken lassen sich saubere geradlinige Schnitte vornehmen, die mit dem händischen Schieben von Werkstücken oftmals nicht in der Form erreicht werden können. Ein nachträgliches Begradigen und Abrichten des Werkstücks ist nicht mehr notwendig.

Des Weiteren lassen sich mit Formatkreissägen auch Aufgaben wie Nuten, Schlitzen oder Fälzen realisieren.

Zudem gewährleisten Formatkreissägen mehr Sicherheit. Bei einer normalen Tischkreissäge steht der Handwerker direkt in einer Linie mit dem Sägeblatt; bei einer Formatkreissäge steht der Handwerker neben dem Sägeblatt. Der Vorschub eines Werkstücks durch das Sägeblatt erfolgt einfach durch Verschieben des Tisches, auf dem das Werkstück liegt, was die Aufgabe sicherer macht. Beispielsweise besteht dadurch für den Anwender weniger Gefahr, wenn das Werkstück zurückschlägt.

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1 Einsatzgebiete

Formatkreissägen eignen sich unter anderem sehr gut zum Zuschneiden großer und plattenförmiger Holzstücke, bei denen eine normale Tischsäge nicht ausreicht oder wenn eine Kreissäge keinen genauen, gleichmäßigen Schnitt garantieren kann.

Sie finden häufig Anwendung in der Möbelindustrie, in Tischlereien, in Schreinereien sowie bei Holz, Metall und Kunststoff verarbeitenden Betrieben. Für einfache Hobby-Handwerker ist eine Formatkreissäge unter Umständen zu preisintensiv. Zudem benötigt sie aufgrund ihrer Größe entsprechend Platz in der Werkstatt.

2 Funktionsweise und Ausstattung

2.1 Allgemeines Funktionsprinzip der Formatkreissäge

Bei der Formatkreissäge bleibt das Sägeblatt stationär an seinem Platz, während der Schiebeschlitten bewegt wird und das darauf ruhende Werkstück durch das rotierende Sägeblatt führt.

2.2 So funktioniert die Formatkreissäge: Detailliertere Beschreibung der Funktionsweise

Bei der klassischen Formatkreissäge wird die Platte auf den Arbeitstisch gelegt und die Schnittbreite mit dem verschiebbaren Parallelanschlag eingestellt. Dieser befindet sich rechts vom Sägeblatt. Der Schnitt wird ausgeführt, indem die Platte mit Hilfe des Schiebetischs gegen das Sägeblatt geschoben wird. Der Schiebeschlitten lässt sich entweder manuell oder elektromotorisch bewegen. Formatkreissägen können zusätzlich mit einer sogenannten Vorritzsäge vor der Hauptsäge ausgestattet werden, um so ausrissfreie Zuschnitte zu erzeugen.

Das Sägeaggregat ist höhenverstellbar und je nach Modell von -46° bis +46° schwenkbar. Es wird von einem leistungsstarken Motor angetrieben, wobei die Drehzahl vom Nutzer eingestellt werden kann. Die Schnitthöhe und der Schwenkwinkel werden mittels eines Fußhebels, eines Handrads oder bei moderneren Modellen auch direkt an der Maschinensteuerung eingestellt. Indem eine Schnitthöhe gewählt wird, die kleiner ist als die Dicke des Werkstücks, kann eine Nut geschnitten werden.

Auf der linken Seite der Formatkreissäge befindet sich ein sogenannter Winkelanschlag, durch den 90 Grad Winkel geschnitten werden können. Je nach Ausstattung und Bauart ist die Formatkreissäge noch mit einem Gehrungsanschlag ausgestattet, mit dem sich Flächenwinkel und Gehrungen realisieren lassen. Einige Maschinen verfügen zusätzlich über eine Teleskopvorrichtung. Durch diese lässt sich die maximale Schnittlänge auf 3.000 mm erweitern.

3 Sicherheit an der Formatkreissäge

Wie auch bei anderen Holzbearbeitungsmaschinen ist es bei der Formatkreissäge wichtig, die richtigen Sicherheitsmaßnahmen zu kennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, sodass Verletzungen vermieden werden.

Bei der Arbeit mit der Maschine sollten keine Ringe, Uhren oder sonstiger Schmuck getragen werden. Zudem sollten eine Schutzbrille und Gehörschutz getragen werden. Bevor mit der Formatkreissäge gearbeitet wird, sollte sichergestellt werden, dass das Gerät stabil auf einer ebenen Fläche steht. Ansonsten besteht das Risiko, dass es während des Betriebs umkippt. Natürlich muss auch der Fußboden im Bewegungsbereich um die Maschine frei von Stolperfallen sein.

Falls die Säge in einer Notsituation ausgeschaltet werden muss, sollten Anwender darüber Bescheid wissen, wo sich der "Ein"/"Aus"-Schalter bzw. der Not-Aus-Schalter befindet.

Hände dürfen sich beim Werkstückvorschub nicht im Bereich von 120mm rechts und links des Sägeblattes befinden. Werden Platten und Leisten geschnitten, die schmaler sind als 120 mm, muss ein Schiebestock verwendet werden, um Hände aus dem Schnittbereich zu entfernen. Noch sicherer und zuverlässiger - insbesondere bei kleinen oder schmalen Werkstücken - sind moderne Schutzvorrichtungen wie beispielsweise das Sicherheitssystem von RUWI. Ein solches Sicherheitssystem hält nicht nur die Hände selbst bei schmalen Leisten außerhalb des Gefahrenbereichs, sondern ermöglicht auch eine stabilere Werkstückführung als mit Schiebestock

Beim Sägen mit der Formatkreissäge sollte zudem darauf geachtet werden, dass Werkstücke leicht in die Säge hinein- und herausmanövriert werden können, ohne dass sie mit anderen Objekten im Arbeitsbereich kollidieren.

4 Geschichte

Die Formatkreissäge wurde 1906 in Berlin von Wilhelm Altendorf, dem Gründer der heute noch marktführenden Firma Altendorf, erfunden. Die erste Formatkreissäge mit schwenkbarem Sägeblatt wurde 1959 von der Firma Marti gebaut.

5 Hersteller von Formatkreissägen

Auf dem deutschen Markt haben sich besonders folgende Hersteller von Formatkreissägen etabliert:

• Altendorf
• Felder
• Festool
• Hokubema
• Holzmann
• Holzkraft
• Martin
• Panhans
• SCM