Die süße Macht
Die Süße Macht: Kulturgeschichte des Zuckers ist ein Sachbuch des amerikanischen Völkerkundlers Dr. Sidney W. Mintz. Es erschien ursprünglich 1985 unter dem Originaltitel Sweetness and Power bei Viking in New York. Die deutschsprachige Ausgabe erschien 1992 im Campus Verlag (Frankfurt/M.) Die deutsche Ausgabe erschien gleich als Taschenbuchausgabe (Reihe Campus 1055). Die Übersetzung aus dem Englischen leistete Hanne Herkommer.
Das Buch untersucht den Stellenwert des Zuckers seit dem Renaissancezeitalter. Einerseits untersucht Mintz – wie der Untertitel des Buches ankündigt – die Kulturgeschichte des Zuckers, vor allem in den Industrieländern. Er betont allerdings auch die wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen der steigenden Nachfrage nach Zucker. So spielte diese Nachfrage eine bedeutende Rolle bei der Kolonialisierung vor allem Lateinamerikas, wo Zuckerrohrplantagen einen wesentlichen Stellenwert bekamen.
Auch innerhalb der Industrieländer hatte Zucker eine gesellschaftspolitische Rolle, da es erst im Verlauf der letzten zwei Jahrhunderten zur Massenware wurde. Zuvor galt Zucker als Luxusgut. Die Möglichkeit, Zucker zu konsumieren wurde also zum Statussymbol der wachsenden Bürgerschicht des 18.-19. Jahrhunderts. Gleichzeitig wurde es zum Objekt des Neides für diejenigen Schichten die es sich nicht leisten konnten. Britische Anleitungen für die Hauswirtschaft empfahlen noch Ende des 19. Jahrhunderts teilweise, den Dienstboten den Genuß von gezuckertem Tee zu untersagen. Die Rechtfertigung: die Dienstboten würden sich an den (noch vergleichsweise) teueren Rohrzucker gewöhnen, und würden – falls sie ihre Stelle verlieren – ihr karges Geld dafür verschleudern.
Professor Mintz gelingt es, das Thema gleichzeitig wissenschaftlich fundiert auszuführen als auch amüsant und flüssig zu erzählen. Er bietet zahlreiche Quellenangaben sowie ein Index.
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