Der Knabe und das Immlein (Mörike)
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Achtung: Bei diesem Artikel handelt es sich hauptsächlich um ein bestimmtes Gedicht ohne viel Auseinandersetzung mit dem Inhalt. |
Der Knabe und das Immlein
Eduard Mörike[1][2]
- Im Weinberg auf der Höhe
- Ein Häuslein steht so windebang,
- Hat weder Tür noch Fenster,
- Die Weile wird ihm lang.
- Und ist der Tag so schwüle,
- Sind all verstummt die Vögelein,
- Summt an der Sonnenblume
- Ein Immlein ganz allein.
- Mein Lieb hat einen Garten,
- Da steht ein hübsches Immenhaus:
- Kommst du daher geflogen?
- Schickt sie dich nach mir aus?
- "O nein, du feiner Knabe,
- Es hieß mich niemand Boten gehn;
- Dies Kind weiß nichts von Lieben,
- Hat dich noch kaum gesehn.
- Was wüßten auch die Mädchen,
- Wenn sie kaum aus der Schule sind!
- Dein herzallerliebstes Schätzchen
- Ist noch ein Mutterkind.
- Ich bring' ihm Wachs und Honig;
- Ade! - ich hab' ein ganzes Pfund;
- Wie wird das Schätzchen lachen!
- Ihm wässert schon der Mund."
- Ach, wolltest du ihr sagen,
- Ich wüßte, was viel süßer ist:
- Nichts Lieblichers auf Erden,
- Als wenn man herzt und küßt!
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