Baubegleitende Rechtsberatung

Als baubegleitende Rechtsberatung wird die rechtliche Beratung einer Partei vom Beginn einer Baumaßnahme bis hin zur endgültigen Abwicklung verstanden. Sie ist weit verbreitet und wird meist von Bauherren, von General- oder Einzelunternehmern sowie von Architekten und Ingenieuren in Anspruch genommen.

Die baubegleitende Rechtsberatung beginnt mit der Vertragskonzeption (z. B. Generalunternehmer oder Einzelvergabe) und umfasst die Vertragsgestaltung, die Kontrolle der Vertragswerke, das Vergabeverfahren bei Beteiligung öffentlicher Auftraggeber, die Vertragsabwicklung einschließlich der notwendigen Vertragsanpassungen, die Rechtswahrung und Anspruchsdurchsetzung gegenüber den anderen Baubeteiligten, die Bewertung berechtigter und die Abwehr unberechtigter Ansprüche.

Sind die Arbeiten fertig gestellt, so wird im Zuge der baubegleitenden Rechtsberatung die Abnahme durchgeführt, die Schlussrechnung geprüft und verhandelt. Kommt es hierbei zu keiner Einigung, so schließt sich daran die streitige Auseinandersetzungen, sei es in Form vorgeschalteter alternativer Streitbeilegungsmethoden, z. B. der Mediation, der Schlichtung oder der Adjudikation oder einem abschließenden Rechtsstreit vor einem ordentlichen Gericht oder einem Schiedsgericht.

Durch die frühzeitige und permanente Beteiligung des Rechtsberaters lässt sich die eigene Rechtsposition verbessern und oft in einer frühen Phase ein interessengerechter Ausgleich zwischen den Beteiligten herbeiführen. Eine effektive bau-begleitende Rechtsberatung setzt voraus, dass der Rechtsberater eng mit seinem Auftraggeber zusammenarbeitet und der Rechtsberater über die notwendige Erfahrung verfügt, um kurzfristig sachgerecht zu reagieren. Vielfach treten die hierauf spezialisierten Rechtsanwälte nicht nach außen auf, so dass die andere Partei häufig benachteiligt ist, wenn sie sich keiner entsprechenden Rechtsberatung bedient.