Arsfigura

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Die ArsFIGURA ist eine Ausstellung, die sich mit dem Thema Puppen befasst. Sie hat ihren Schwerpunkt im 19. Jahrhundert mit originalgetreuen Wohnstuben und Kaufmannsladen, historischen, künstlerischen und mechanischen Figurensammlungen. Als Teil des Ardenner Cultur Boulevards befindet sich die ArsFIGURA in den Räumen der Arskrippana, einer ganzjährigen Krippenausstellung an der deutsch-belgischen Grenze in Losheim (Hellenthal).

Außer den zahlreichen Porzellanpuppen von 1830 bis 1925 gibt es einige frühe Papiermaché-, Wachs- und Biedermeierpuppen. Die 1830er und -40er sind mit verschiedenen Celluloidpuppen vertreten. Für die Freunde moderner Künstlerpuppen, sind einige Vitrinen mit Porzellanpuppen von Hildegard Günzel bestückt, u. a. „Petronella“ aus der Kollektion 2004. Das Atelier „Bets van Boxel“ ist mit „Ethnologischen Puppen“ vertreten. Die Echtheit, der Glanz der Augen, die Feinheiten der Accessoires versetzen die Besucher oft ins Staunen Einige Besonderheiten des bekannten Puppenkünstler Philipp Heath führen nach Indien. Für diejenigen, die ihre Partner „nur aus Höflichkeit“ begleiten, ist die Darstellung einer alte Gasse um 1900 genau das richtige. Hier fühlen sich einige vielleicht an ihre Kindheit erinnert. Als Neuheit zeigt die ArsFIGURA eine Schmugglerkneipe mit beweglichen Menschenpuppen und eine Schnapsflasche, die nie leer wird.

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1 Geschichte Puppen

Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang 19. Jahrhundert erhalten das Spielzeug und die Puppen eine pädagogische Funktion. Sie wurden gezielt geschenkt und eingesetzt, um Kinder auf ihre spätere Rolle im Erwachsenenleben vorzubereiten. Nach den Holz-, Wachs-, Stoff–, Pappmache- und Modepuppen begann das goldene Porzellan-Puppenzeitalter. Puppenmanufakturen verbreiteten sich in ganz Europa. Nach den glasierten Porzellanpuppen wurden in England von 1850 bis 1870 Puppen aus Parian-Porzellan hergestellt. Dies war ein mattes unglasiertes Porzellan, das wie Marmor aussah (abgeleitet von der griechischen Insel Paros). Zwischen 1860 und 1870 wurden in Deutschland und Frankreich die ersten Puppenköpfe aus Biskuit-Porzellan hergestellt, welches den Puppen einen natürlichen Teint gab. Die Puppenkörper selbst waren aus Leder, Stoff oder Holz gefertigt; es gab aber auch ganze Porzellan-Puppen. Die Markierung der Puppen wurde ab 1890 per Gesetz vorgeschrieben. Frankreichs Puppen-Manufakturen waren führend bis zum Ende des 19. Jahrhundert. Im Jahre 1899 schlossen sich alle französischen Hersteller zusammen zur Société Francaise de Fabrication des Bébés et Jouëts (SFBJ). Die deutsche Konkurrenz aus Thüringen (damals Puppenland genannt) übernahm Anfang des 20. Jh. die Führung. Die Puppenträume der Puppenmuttis gingen damals um die ganze Welt. Die bekanntesten Puppenmanufakturen waren Simon & Halbig, Armand/Marseille, die Firma Kestner, Kämmer & Reinhard, Bruno Schmidt und Gebrüder Heubach.

2 Puppenstuben

Puppenstuben sind das Spiegelbild der Gesellschaft. Am beliebtesten waren die Puppenküchen und die Puppenkaufläden. Die Kinder lernten im Spiel mit den Puppenstuben und Puppen die Rolle der Hausfrau und Mutter. Es wurden die Handlungen der Großen, aber auch die Sehnsüchte und Ängste nachgespielt. Die Puppenstuben wurden immer ergänzt und neu ausgestattet, wie im wirklichen Leben. Puppenstuben gab und gibt es in vielen Varianten, in allen Epochen und Kulturen! Hier sehen Sie eine Auswahl historischer Puppenstuben aus der Zeit von 1890 bis 1914. Hersteller waren unter anderem Moritz und Gottschalk sowie Märklin.

3 Zelluloidpuppen

Die ersten Zelluloidpuppen wurden ab 1896 in Deutschland hergestellt und als Schildkröt (Rheinische) bekannt und bis heute produziert. Zu den bekanntesten Zelluloidpuppen-Herstellern gehört die Firma Storch, Bruno Schmidt, Cellba, Koenig & Wernicke und Minerva.


4 Biskuit- und Porzellan-Puppen

Die Puppen aus Biskuitporzellan waren Kostbarkeiten und Kunstwerke, die sich nur wenige leisten konnten. Man besaß meist auch nur Eine. Gespielt wurde damit nur selten: an Weihnachten, Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten und Anlässen ( z. B. bei Krankheiten oder Zahnschmerzen der Kinder). Die meiste Zeit waren diese Kostbarkeiten gut verpackt aufbewahrt, da sie sehr zerbrechlich waren. An Weihnachten wurden die Puppen sehr oft neu eingekleidet mit dem gleichen Kleid, dass auch die „kleine Puppenmutti“ zu Weihnachten geschenkt bekam. Die ärmeren Schichten des Volkes besaßen selten solche Puppen. Ihre Puppen waren in der Regel selbst gefertigt aus Holz bzw. Stoffresten


5 Modepuppen

Die Geschichte der Puppen ist so alt wie die Geschichte der Menschheit. Das beweisen Ausgrabungen aus verschiedenen Epochen. Die Puppen aus glasiertem Porzellan, die Sie vor sich sehen, stammen aus der Zeit zwischen 1830 und 1890. Sie wurden Mannequin, Parisienne oder Teepuppen genannt und wurden ausschließlich als Modepuppen für Erwachsene verwendet. Die Puppenhersteller waren stets bemüht, sie nach den neuesten Trends zu kleiden. Zweimal im Jahr wurden für Frankreich, Amerika und England eigene Kollektionen - nach den neuesten Modezeitschriften - für das jeweilige Land angefertigt. Man konnte an ihnen alles betrachten was zur Garderobe gehörte; vom Hemd, Abendkleid, Schmuck, bis zum Hut. Modepuppen gab es auch schon viel früher. Bereits 1391 wurden dem französischen König 459 Franc für Modepuppen-Garderobe von Robert de Varennes, der Oberhofsticker Karls VI war, in Rechnung gestellt


6 Charakterpuppen

Als Charakterpuppen gelten „lebendige Puppen“ bzw. Puppen mit individuellem Gesichtsausdruck. Ab 1908 befassten sich einige deutsche Puppenhersteller mit dem Gedanken, der Puppe einen naturalistischen Ausdruck zu geben. Die Puppe sollte eine Emotion, eine Stimmung übermitteln; Trotz, Freude, Kummer,... Im Jahre 1909 entstand von der Firma „Kämmer & Reinhardt“ das erste Charakterbaby mit der Seriennummer 100. Genannt „Kaiserbaby“ – aufgrund der ungleichen Armhaltung. (Kaiser Wilhelm hatte von Geburt an einen leicht verkürzten rechten Arm.) Andere Hersteller folgten der Mode. Jedoch waren bei den Kindern die ausdruckstarken neuen Gesichter nicht recht beliebt, und so hatten die späteren Puppen wieder „niedlichere“ Züge. Heutzutage sind Charakterpuppen gesuchte Sammler-Objekte.

7 Badepuppen

Badepuppen (Badekinder) auch „Nacktfrösche“ oder „Frozen Charlies“ genannt. Wurden zwischen 1860 und 1910 aus glasiertem Porzellan (weiß), oder Biskuitporzellan (rosa) in einem Stück gegossen und in verschiedenen Größen hergestellt. Oft wurden sie mit angewinkelten Armen, geschlossenen Fäusten, gemalten Augen und Mund, wie auch die modellierten Haare schwarz, blond, selten braun, produziert. Sie wurden in Sonneberg und Umgebung hergestellt. Verkauft wurden sie überwiegend in den Badeorten an der Nord- und Ostseeküste. In Norddeutschland schenkte man sie gerne der Braut. Verschenkt wurden sie auch bei Tee- oder Kaffeekränzchen teilweise als Schornsteinfeger gekleidet.


8 Der Puppendoktor

Die Puppen und Kinderspielzeuge waren oft beschädigt. Sie selbst zu reparieren war schwierig. (Es wurden Spezialwerkzeug, wie z. B. Rundzange, Justier-Zange, S-Haken, Augen-Einsetzeisen und vieles mehr benötigt). Die beschädigten bzw. zerstörten Teile mussten zum Puppendoktor in die Puppenklinik. Dort wurden die Teile ersetzt bzw. repariert und die Puppenmutti konnte ihren Liebling wieder in die Arme schließen.


9 Weblinks

10 Andere Lexika

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