Messaoud El Médioni

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😃 Profil: El Médioni, Messaoud
Beruf Musiker
Persönliche Daten
25. November 1886
Oran
nach dem 23. März 1943
Konzentrationslager Sobibor


Messaoud El Médioni (Künstlername Saoud l’Oranais) (* 25. November 1886 im algerischen Oran; gest. nach dem 23. März 1943 im Konzentrationslager Sobibor [1] [2]) war ein jüdischer Sänger, Violinist und Komponist, und einer der wichtigsten Musiker seiner Zeit in Oran.

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1 Vita

Messaoud El Médioni mit Fes

Der als Victor Émile El Médioni geborene Junge stammte aus einer sephardisch-jüdischen Familie aus der Gegend von Tlemcen, die seit Generationen viele Musiker hervorgebracht hatte. Sein Vater Chemoul El Médioni war in Oran im Handel mit Zigarren aktiv. 1905 heiratete er in Oran Julia Ben Soussan, und ab 1906 leistete er seinen Militärdienst ab. [3] Er arbeitete dann als Schuhmacher. Ab 1914 kämpfte er im 1. Weltkrieg.

Seine ersten Audioaufnahmen erschienen im Jahr 1912 beim Label Pathé unter dem Künstlernamen Saoud l’Oranais. Später machte er auch für andere Label wie Polyphon, Parlophone, HMV, Philips und Baidaphon Aufnahmen. Messaoud El Médioni sang ebenso im andalusisch-arabischen Musikstil gharnati wie auch im eher volkstümlichen, ursprünglichen aus der Gegend um Tlemcen stammenden Stil hawzi. Bis in die 1930er-Jahre trat er mit der bekannten Musikgruppe El Moutribia auf. Die meisten Mitglieder der Gruppe waren wie er Juden. Ende der 1920er-Jahre wurde Messaoud El Médioni Präsident der Société de Chant in Oran. Außerdem war er Direktor der Musikgesellschaft Mouloudia. [4]

Im jüdischen Viertel von Oran betrieb er zusammen mit seinem Bruder Jacob El Médioni eine eigene Bar mit dem Namen Café Sultane Saoud. Dort trafen sich Juden und Muslime und die bekanntesten Musiker des hawzi und bedaoui, wie z.B. Abdelkader Khaldi oder Sheikh Hamada. Sein Cafe war so ein wichtiger Treffpunkt des interkulturellen Austauschs. [5]

Er förderte ebenso seine beiden Söhne Henri und Georgeot, seinen Neffen Maurice El Médioni, die später sehr erfolgreiche blinde jüdische Sängerin Sultanta Daoud (Künstlername Reinette l’Oranais) und den jüdischen Sänger Lili Boniche wie auch muslimische Musiker bei ihrer Karriere.

Im Jahr 1938 ging er nach Paris und später nach Marseille, wo er erneut Cafes betrieb. Auch diese wurden zu Treffpunkten der Juden und Muslime aus dem Maghreb. [6] Im März 1943 wurde er bei einer Razzia von den Nazis verhaftet und in das Sammellager Drancy bei Paris und später das Konzentrationslager Sobibor deportiert wo er dann am 23. März 1943 zusammen mit seinem 13-jährigen Sohn Joseph ermordet wurde. [7] [8]

2 Literatur

Das jüdische Viertel von Oran (hier auf einer Postkarte), in dem Messaoud El Médioni wohnte und ein Cafe betrieb
  • Tony Langlois: Jewish Musicians in the Musique Orientale of Oran, Algeria; in Ruth F. Davis: Musical Exodus - Al-Andalus and Its Jewish Diasporas, Rowman & Littlefield Publishers, 2015, Seite 150

3 Weblinks

3.1 Andere Wikis

3.2 Videos

4 Einzelnachweise

  1. Algeria Sephardim Deported from France or Executed in France during WWII
  2. Anm.: Für sein Geburtsdatum gibt es abweichende Angaben wie 1903 oder 1905, wobei letztere Angabe aufgrund der Tatsache, dass er 1912 Audioaufnahmen gemacht hat unwahrscheinlich ist.
  3. www/anom.archivesnationales.culture.gouv.fr
  4. www.judaicalgeria.com
  5. Tony Langlois: Jewish Musicians in the Musique Orientale of Oran, Algeria; in Ruth F. Davis: Musical Exodus - Al-Andalus and Its Jewish Diasporas, Rowman & Littlefield Publishers, 2015, S. 150
  6. www.musique.arabe.over-blog.com
  7. Christopher Benno Silver: Jews, Music-Making, and the Twentieth Century Maghrib, Dissertation an der University of California, 2017, S. 164
  8. Celebrating Life: Saoud l'Oranais, Algerian Music-Making, Yom Kippur, and Eid al-Kabir

5 Hinweis zur Verwendung

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6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Messaoud El Médioni) vermutlich nicht.




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