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'''Heinz Roth''' (* 1912 oder 1913 | '''Heinz Roth''' (* 1912 oder 1913 wahrscheinlich in [[Hamburg]], † 1978)<ref name ="Irmer">{{Literatur| Autor=Thomas Irmer | Titel=Handbuch des Antisemitismus|TitelErg=Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart | Auflage= | Verlag=Walter de Gruyter | Ort= | Daertum=2010 | ||
| ISBN=978-3-598-24072-0 | Seiten=696 |Hrsg=Wolfgang Benz |Online=[https://books.google.de/books?id=Q9DXouKcmZAC&pg=PA696 online]}}</ref> war ein deutscher [[Architekt]] und [[Holocaustleugner]]. Er lebte zuletzt in [[Odenhausen]], einem Ort im [[Landkreis Gießen]]. | |||
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In einem [[Flugblatt]] schrieb Roth, das [[Tagebuch der Anne Frank]] sei eine [[Fälschung]], wobei er sich auf [[David Irving]] und angebliche Falschaussagen des Juristen [[Robert Kempner]] bezog. Dieses Flugblatt wurde in einer Druckerei in [[Witten]] hergestellt und 1975 massenhaft verbreitet. Wegen dieses Flugblatts kam es zu einem mehrjährigen Gerichtsverfahren.<ref name ="Irmer" /><ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Tagebuch_der_Anne_Frank#Fälschungsthesen</ref> 1976 zog [[Otto Frank]], der Vater von [[Anne Frank]] gegen ihn vor Gericht. Das [[Landgericht]] in [[Frankfurt am Main]] untersagte Roth, die weitere Verbreitung seiner Aussagen bei Androhung einer Geldbuße von bis zu 500.000 DM oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten. Eine Berufung gegen das Urteil wurde im Juli 1979 vom [[Oberlandesgericht]] Frankfurt am Main zurückgewiesen.<ref>[http://www.zeit.de/1981/04/noaerm-chomsky-und-die-realitaet-der-gaskammern Jürg Altwegg: ''Noam Chomsky und die Realität der Gaskammern''], [[Zeit Online]], 21. November 2012.</ref><ref>Y. G.: [http://www.phdn.org/negation/gravediggers/gom-1997-anne_frank_diary.html ''A Study of the Diary of Anne Frank.''] Seminararbeit bei Elliot Neaman, Frühjahr 1997 (online bei ''Pratique de l’histoire et dévoiements négationnistes'', 23. November 2012).</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 24. März 2021, 11:15 Uhr
Heinz Roth (* 1912 oder 1913 wahrscheinlich in Hamburg, † 1978)[1] war ein deutscher Architekt und Holocaustleugner. Er lebte zuletzt in Odenhausen, einem Ort im Landkreis Gießen.
Er war Mitglied der SA-Gruppe Hansa und trat 1940 in Hamburg in den Polizeidienst ein.[1] Nach 1945 war er als Architekt tätig.
Als Rentner betrieb er ab 1969 einen Selbstverlag, in dem er verschiedene Schriften, Bücher und Flugblätter herausgab. So behauptete er zum Beispiel 1973, die UNO habe nach dem Krieg nur 200.000 jüdische Kriegsopfer festgestellt. Zu seinen Behauptungen gab er meist keine Quellen an, so dass sie oft ungeprüft übernommen wurden.[2] Einige seiner Bücher beruhen auf persönlichen Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg und wurden zum Beispiel bei Juan Maler zitiert.[3]
Gerichtprozess
In einem Flugblatt schrieb Roth, das Tagebuch der Anne Frank sei eine Fälschung, wobei er sich auf David Irving und angebliche Falschaussagen des Juristen Robert Kempner bezog. Dieses Flugblatt wurde in einer Druckerei in Witten hergestellt und 1975 massenhaft verbreitet. Wegen dieses Flugblatts kam es zu einem mehrjährigen Gerichtsverfahren.[1][4] 1976 zog Otto Frank, der Vater von Anne Frank gegen ihn vor Gericht. Das Landgericht in Frankfurt am Main untersagte Roth, die weitere Verbreitung seiner Aussagen bei Androhung einer Geldbuße von bis zu 500.000 DM oder Ordnungshaft bis zu sechs Monaten. Eine Berufung gegen das Urteil wurde im Juli 1979 vom Oberlandesgericht Frankfurt am Main zurückgewiesen.[5][6]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Wieso waren wir Väter Verbrecher? - Auf der Suche nach der Wahrheit, Selbstverlag Heinz Roth, 1972.
- Widerstand im Dritten Reich, Selbstverlag Heinz Roth, 1976.
Einzelnachweise
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 Thomas Irmer: Handbuch des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart. Walter de Gruyter, ISBN 978-3-598-24072-0, S. 696 (online).
- ↑ Wolfgang Benz (Hrsg.): Dimension des Völkermords, 2. Auflage, München 1996, Seite 7
- ↑ dort in Die sieben Säulen der Hölle auf Seite 359
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Tagebuch_der_Anne_Frank#Fälschungsthesen
- ↑ Jürg Altwegg: Noam Chomsky und die Realität der Gaskammern, Zeit Online, 21. November 2012.
- ↑ Y. G.: A Study of the Diary of Anne Frank. Seminararbeit bei Elliot Neaman, Frühjahr 1997 (online bei Pratique de l’histoire et dévoiements négationnistes, 23. November 2012).
Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Heinz Roth (Autor)) vermutlich nicht.
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