St. Annen/ Dithmarschen

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St. Annen im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein/ BRD
1491 begann die Geschichte der Siedlung "St. Annen" mit der Gründung einer Kapelle. Drei dithmarscher Bauernfamilien hatten gelobt, eine Kapelle zu bauen, wenn ihnen die Eindeichung eines neuen Kooges gelänge.
Diese Kanone aus dem deutsch-dänischen Krieg 1848-1851 steht vor der Kirchs St. Annen.

Bei einer Fläche von 1.513 ha hatte St. Annen im Kreis Dithmarschen am 31.12.2012 329 Einwohner.
Der Ort besteht aus den Ortsteilen Neufeld, Damm und Österfeld.
Im Rahmen eines EU-Förderungsprogrammes im Mai 2001 wurde das Kommunikationszentrum "Landhaus St. Annen" in Betrieb genommen.
Es dient den Einwohnern als Veranstaltungs- und Tageszentrum. Ebenso ist in dem Haus eine Kindertagesstätteund ein Jugendtreff untergeracht.

Die in der Nähe von St. Annen befindliche 1916 erbaute Eisenbahnbrücke über die Eider nach Friedrichstadt ist, als Sehenswürdigkeit, ein Anziehungspunkt für Urlauber.
Sehenswert ist zudem die Kirche der Heiligen Anna, von der der Ort ihren Namen bekommen hat, das Schöpfwerk Neusiel und der Deichwanderweg nach Friedrichstadt. Ein Teil des Deichwanderweges gehört, ebenso wie die Kriche zum Dithmarscher Jakobsweg.

Die Gemeinde St. Annen wird vom Amt Kirchspielslandgemeinden (KLG) Eider verwaltet. Das KLG Eider wurde mit 34 amtsgehörigen Gemeinden somit die größte Amtsverwaltung Schleswig-Holsteins.

St. Annen liegt am südlichen Ufer des Flusses Eider, welche jahrundertelang bis heute die Grenze zwischen Dithmarschen und Nordfriesland bildet. Gegenüber, am anderen Ufer liegt das Holländerstädtchen Friedrichstadt.


1 Antiquarisches Wissen

1.1 J. Hanssen/ H. Wolf

„Die Kirchengemeinde St. Annen macht einen Theil des Kirchspiels Lunden aus und hat gegen 500 Einw.; sie war bis gegen das Ende des 15ten Jahrh. auch in krichlicher Beziehung mit Lunden verbunden, und Neoc. nennt St. Annen: "Capelle tho Lunden, van de twe Buerschoppe Rieveldt unde Osterfeldt vor sick gefunderet." Fehse giebt 3 Gründe für diese Trennung an, nemlich: den Reichthum der Eingepfarrten, die im Winter beschwerliche Entfernung von Lunden, und ein Gelübde. Der Ort Bösbüttel in der hiesigen Gemeinde hieß in alter Zeit Hunsbytel und lag höchst wahrscheinlich auf einer Eiderinsel. Der reißende Strom drohte der Ortschaft den Untergang und man sah sich deshalb in die Nothwendigkeit versetzt, die Insel mit dem Deiche zu umschlagen und mit dem festen lande zu verbinden.

Diese Annahme wird durch den doppelten Umstand bewiesen, daß der Ort in der päbstlichen Bulle "insula" gegannt wird, und daß in Waldemars 2. Lagerbuche von 1231 Hunsbytel und Flette zusammen genannt werden, welches Flette aber nicht mehr vorhanden und von der Eider weggespült ist. Weil das Geschäft der Eindeichung ohne Einigkeit der Unternehmer betreiben wurde, und deshalb auch zu keinem Ziele führte, traten 3 Männer aus dem Russebillengeschelchte zusammen, Russen Marquardt, Heinen Claus und Junge Claus Johann, kauften die ganze Feldmark an sich und fingen die Bedeichung von neuem mit dem Gelübde an, wenn das Unternehmen glücklich von Statten gehen würde, wollten sie der heiligen Anna, St. Marien's Mutter, hier eine Capelle bauen. Durch die Geschicklichkeit des M. Gisse gelingt es ihnen 1491 einen Damm um Bösbüttel zu schlagen.

Fehse behauptet, es sey erst 10 jahre später, 1501, mit der Erbauung einer Capelle von Brettern der Anfang gemacht, und ein Meßpfaffe verordnet; doch widerspricht dieser Angabe die Bulle von 1500, in der von St. Annen als einer schon bestehenden (consistens) Capelle geredet wird und Fehses eigne Aeußerung: Elert Trostorph habe bis 1507, wo er zum Priester geweiht sey, als Schullehrer hieselbst Sonntags die Postille in der Capelle vorgelesen. Das übrigens die Capelle nach dem Siege bei Hemmingstedt durch die Bösebüttler aus der großen beute erbaut worden, wie Viethen und durch ihn verleitet, auch Fehse behauptet, ist ein Irrthum; denn die Schlacht wurde erst den 17ten Febr. gewonnen und die Bulle, worin die Gründung der Capelle beschäftigt und jedem, der sie jährlich an bestimmten Tagen besuchen und zu ihrer Erhaltung und Ausschmückung beitragen würde, 100tägiger Ablaß versprochen wird, ist unterschrieben: Rom den 20 Januar 1500. Pabst Julius 2. ertheilte den 3 Gründern von St. Annen für sich und ihre männlichen Erben das Präsentationsrecht.

Schon 1571 wurde die kleine Capelle niedergerissen und eine grlößere Kirche, die jetzige, gebauet. Es ist hier immer nur Ein Prediger gewesen. Von keinem der 13 Vorweser des jetzigen Pastors ist aufgezeichnet, daß er von hier versetzt sey. Thomerus wurde 1578 abgesetzt, weil er gesetzliche Zinsen für Wucher erklärte. Den 1. April 1625 brannte das Pastorat ab. An der Schule steht ein Rector, der die Geschäfte eines Kirchspielschreibers verwaltet. Südlich von der Kirche ist eine Mühle.

Die zu St. Annen eingepfarrten Oerter liegen sämtlich in der Marsch und bilden 3 Bauernschaften:
1) Neufeld mit: Dammsdeich; beim Neuensiehl; Westerbuhr; im Ort; bei der Kirche; am Deichstrich; im Neufeldinger (oder Neufelder) Moor.
2) Damm (früher Westerösterfeld).
3) Oesterfeld (früher Oesterösterfeld): am Edierdeich; Bösbüttel; bei der Friedrichstedter Fähre.

J. Hanssen/ H. Wolf aus
: "Chronik des Landes Dithmarschen von J. Hanssen und H. Wolf; Langhoffsche Buchdruckerei; Hamburg 1833"; ebd.: S. 85 - 87

2 Quellen

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