Nafri

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Nafri (auch: NAFRIS) ist eine Abkürzung für Nordafrikanische Intensivstraftäter und wird von der deutschen Polizei für interne Zwecke benutzt. Damit unterstellt die Polizei, dass Nordafrikaner wegen ihrer Herkunft als mögliche Straftäter einzustufen sind. Das ist nach Ansicht von Kritikern eine Form des Rassismus wie im Nationalsozialismus. Aus diesem Grund wird die Verwendung des Begriffs in der Öffentlichkeit auch angeprangert.

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1 Verwendung des Begriffs

Der Rheinischen Post zufolge hatte die Polizei in Düsseldorf und in Köln 2014 inoffizielle Arbeitsgruppen eingerichtet, um Kriminalität von allein reisenden Männern aus dem nordafrikanischen Raum zu dokumentieren. Dabei habe sich der Ausdruck „Nafri-Täter“ etabliert.[1] Spiegel Online gegenüber sagte ein Polizeisprecher, der Ausdruck „Nafri“ sei polizeiintern und an sich ohne Wertung. Er schließe aber die Intensivtäter aus dieser Gruppe mit ein. Wie ein „Nafri“ aussehe, wisse man, sagte der Sprecher, ohne auf konkrete äußerliche Merkmale einzugehen.[2]

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen definiert Nafri dabei als:[3]

Der Begriff wurde nach der Kölner Silvesternacht 2015/2016 bekannter.[4] Diskutiert wurde er vor allem nach der Silvesternacht 2016/2017. Mehrere Politiker kritisierten den Begriff scharf, ebenso wie das Vorgehen der Polizei, das sie z.T. mit dem Anglizismus als „racial profiling“ einschätzten.

2 Kritik und Diskussion

Auslöser für die Diskussion war ein Tweet der Kölner Polizei. Am 31. Dezember 2016 um 23:08 Uhr schrieb sie, am Hauptbahnhof Köln würden „mehrere Hundert Nafris überprüft.“[5] Simone Peter, eine der beiden Grünen-Vorsitzenden, nannte den Begriff „völlig inakzeptabel“, da er eine herabwürdigende Gruppenbezeichnung sei.[6] Der Oberbürgermeister Tübingens, Boris Palmer, fand die offizielle externe Verwendung des internen Ausdrucks unangemessen, verteidigte aber im Gegensatz zu Peter den Polizeieinsatz.[7]

Jürgen Mathies, der Kölner Polizeipräsident, wurde in einem WDR-Interview auf den Begriff „Nafri“ angesprochen. Er erklärte, das sei ein polizeiinterner Ausdruck für „Nordafrikaner“. Er stimmte der Interviewerin zu, dass der Ausdruck missverständlicherweise auch für „nordafrikanische Intensivtäter“ verwendet werde. Mathies betonte, dass es in der Silvesternacht nicht um das Aussehen der später kontrollierten Personen gegangen sei, sondern um deren aggressives Verhalten.[8] Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Ernst Walter, sagte hingegen, der Begriff Nafri stehe für „nordafrikanische Intensivtäter“. Damit seien nicht pauschal alle Menschen aus Nordafrika gemeint. „Wenn eine nordafrikanische Person in Verdacht steht, eine Straftat zu begehen, ist sie ein ‚Nafri‘.“[5]

Hadmut Danisch äußerte sich zu der Kritik wie folgt:[9] „Stellt Euch mal vor, was in Deutschland und international los gewesen wäre, wenn es in Köln wieder so eine Horde wie vor einem Jahr gegeben hätte, mit der die Polizei nicht fertig wird. Malt Euch das einfach mal aus.“

Gerd Held schrieb:[10] „Der umherschweifenden Willkürherrschaft der alltäglichen Gewalt kann man nicht entkommen. Sie zermürbt das Land, zerstört seinen Fleiß und seinen Zusammenhalt. Sie ist mit "Integration" nicht aufzulösen, sondern alimentiert sich aus der Integration.“

Das Bundesministerium für Justiz kritisierte die Verwendung dieses Ausdrucks.[11]

3 Einzelnachweise

  1. Silvesternacht in Köln – ein sicherheitspolitischer Tiefpunkt. In: rp-online.de. 2016-12-28. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  2. Was bitteschön ist ein Nafri. In: spiegel.de. 2017-01-01. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  3. Anna Kröning: Kölner Silvesternacht: „Jung und aggressiv“? Was hinter dem Wort „Nafri“ steckt – Die Welt. In: Welt / N24. 2017-01-02. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  4. http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-01/koeln-nordafrikaner-kriminialitaet-polizei
  5. 5,0 5,1 „Nafri ist ein Arbeitsbegriff innerhalb der Polizei“. In: welt.de. 2017-01-02. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  6. Grünen-Chefin Peter kritisiert Polizei nach Einsatz. In: stuttgarter-nachrichten.de. 2017-01-02. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  7. Heftiger politischer Streit über „Nafris“-Tweet der Kölner Polizei. In: FAZ.net. 2017-01-02. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  8. Wiederholung der Straftaten verhindert?. In: wdr.de. 2017-01-01. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  9. Die Grünen und die Silvesternacht, Ansichten eines Informatikers am 2. Januar 2017
  10. Sie ist da, mitten in Deutschland: Die vagabundierende Gewalt, Tichys Einblick am 2. Januar 2017
  11. http://www.heute.de/streit-um-silvester-einsatz-der-polizei-koeln-innenministerium-kritisiert-nafri-tweet-46233574.html

4 Weblinks

5 Vergleich zu Wikipedia




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  • 2. Jan. 2017, 12:21:45‎ Ziko (Diskussion | Beiträge)‎ . . (2.512 Bytes) (+2.512)‎ . . (AZ: Die Seite wurde neu angelegt: Nafri ist eine Abkürzung, die für Nordafrikaner oder Nordafrikanische Intensivtäter steht. De…) (danken) [automatisch gesichtet]

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