Griechenland ist pleite

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Griechenland hätte am 16. November 2012 Kredite mit einem Gesamtvolumen von rund 5 Milliarden Euro zurückzahlen müssen.[1] Diese Kredite konnte es aus eigenen Stücken niemals zurückzahlen, sondern nur mit Hilfe der noch immer nicht freigegebenen Kredittranche von 13,5 Milliarden.

Doch hat man was gehört? Die Griechen sind doch pleite! Pleite heißt: jemand kann die gegen ihn gerichteten Forderungen nicht mehr bedienen- warum hören wir also nichts von einer Griechenland-Pleite?

Die Antwort ist ganz einfach: weil der Geldgeber dieser Forderung bereits der europäische Steuerzahler ist. Die griechischen Staatsanleihen, die jetzt fällig geworden sind, sind mit dem Geld von uns allen finanziert worden. Von der Europäischen Zentralbank (EZB). Die in dieses Abenteuer hinein gesteckten Milliarden werden nicht für Kitas und Schulen, nicht für Bildung, Erziehung, Beschäftigung oder so' nen Quatsch ausgegeben, sondern dafür, um Zinsen für Kredite zu bezahlen. Zinsen für Kredite, die nie zurückgezahlt werden und deren Ursprungssummen bereits vor Jahren in die Taschen griechischer Reeder, Millionäre, Milliardäre, korrupter Unternehmer und Politiker flossen. Summen, für die jetzt die europäischen Steuerzahler- und das sind wir alle- haften und bluten müssen.

Das alles wäre schon schlimm genug, wenn man an politisch verantwortlicher Stelle endlich die Reißleine ziehen würde und dem bereits verlorenen Geld nicht immer noch neue Steuermilliarden hinterher schieben würde. Was könnte man mit diesen Milliarden in Deutschland alles an Gutem bewirken! Für jedes Kind, dessen Eltern einen brauchen, ein Kita-Platz; für jedes Schulkind in Deutschland ein gesundes Frühstück und ein warmes Mittagessen; eine ordentliche Rente für alle Mütter, die Kinder aufgezogen und deshalb nicht erwerbstätig waren... und so fort, man will seine Träume ja nicht zu weit ausufern lassen...

Alles das wird nichts, weil wir viele zig Steuermilliarden in einem dunklen Loch versenken, daß da Griechenland heißt. Würden wir mit diesem Geld wenigstens der griechischen Bevölkerung, den griechischen Menschen helfen, wären auch noch viele Deutsche solidarisch und würden gerne dafür zahlen. Denn viele Deutsche kennen und lieben Griechenland und die Griechen von ihren wundervollen Urlauben her. Doch die Wirklichkeit ist: wir retten mit diesen Geldern nicht Griechenland und die Griechen- die leiden furchtbar unter den sogenannten Sparauflagen- wir retten mit unseren Geldern in letzter Konsequenz die spekulativen Anlagen internationaler Kredithaie, Hedgefonds, von Spekulanten.

Doch warum immer nur auf Griechenland herum reiten, die Krise ist doch in der ganzen EU allgegenwärtig?

Richtig- das Beispiel Griechenland bringt lediglich die Schwächen, Fehler und Geburtsmängel dieser Krücke EU besonders facettiert zum Ausdruck, doch als Beispiele könnten genauso die anderen EU-Pleitekandidaten Irland (die größte Briefkastenfirma der Welt: von den Börsen hochgepuscht und ebenso schnell wieder fallen gelassen, wie eine heiße Kartoffel), Portugal (es war ein Agrarland- und zwar ein armes-, es ist es und es wird es auf absehbare Zeit bleiben), Zypern (da retten wir die Geldwäschekonten russischer Milliardäre und Mafiosi mit deutschen Steuergeldern), Spanien (da retten wir die aberwitzig aufgeblähten Immobilien-Investments multinationaler Banken, Kredithaie und Hedgefonds) dienen.

Griechenland ist nur besonders beispielgebend, weil es ein Zwerg unter den genannten Kandidaten ist und besonders viele der Geburtsmängel dieser EU in sich vereint. Und bereits dieser Zwerg, der nur rund 2% zum BiP der EU beiträgt[2], bereitet der sogenannten "Gemeinschaft" erhebliche Bauchschmerzen. Warten wirs ab, wenns in Spanien kracht...

Bereits jetzt ist Spanien der nächste Stern am Himmel der EU-Pleitekandidaten. Stellte die EU noch vor wenigen Monaten großspurig 100 Milliarden Euro für die Rettung spanischer Banken bereit, meinte man damit wohl die Finanzmärkte zu beeindrucken. Auch die glückseligen Meldungen, man werde wohl wesentlich weniger Geld brauchen, sind mittlerweile ungeglaubt verhallt. Besser auch so: inzwischen, wenige Wochen später, brauchen spanische Banken schon 182 Milliarden Euro.[3] Und dabei wird es noch lange nicht bleiben...

Doch im Augenblick versucht Clown Juncker, bereits sehr zurückhaltend assistiert durch unser aller Finanzminister Wolfgang Schäuble, den Eindruck zu erwecken, er hätte alles unter Kontrolle. Eine Nebelkerze- Jean-Claude ist in Wirklichkeit völlig ratlos...[4]

Doch schon machen sich auch in größeren EU-Ländern Anzeichen der Krise bemerkbar[5], werden auch die Führungsgrößen der EU von der Krise erwischt...[6]

Immer wieder wird von deutschen Politikern medienwirksam ins Gespräch gebracht, Deutschland (gemeint sind wohl die deutschen Steuerzahler) habe in der Eurokrise bisher noch kein Geld verloren. Doch das stimmt nicht- der deutsche Steuerzahler, das deutsche Volk hat allein durch die Rettungsaktion bei der drittklassigen HypoRealEstate (HRE) bereits 9 Milliarden (!) Steuergelder für Griechenland in die Esse geschrieben[7]. Weitere werden folgen.

Die ursprünglichen Maastricht-Kriterien, die bei der Gründung dieser Eu wie ein Schild von den EU-Befürwortern vor sich her getragen wurde: sie sind nichts wert gewesen. Sie haben genau das nicht verhindern können, wofür sie eigentlich gedacht waren: daß es beispielsweise keine direkte Finanzierung eines EU-Staates durch die Europäische Zentralbank geben soll. Oh- die gibt es immer noch nicht, jedenfalls nicht dem Namen nach, aber etwas, was ihr gleichkommt.

Die Nationalbanken- z.B. Griechenlands- kaufen ihrem maroden Staat Anleihen ab (vergeben ihm also Kredit, obwohl er am Kapitalmarkt schon lange nicht mehr kreditwürdig ist). Diese Kredite sind nicht schlecht verzinst- so um die 6% sind mittlerweile die Marge bei Pleitekandidaten, wie Griechenland und Spanien, aber das ist eh Wurscht- weil das Geld ohnehin nie zurückgezahlt werden wird. (Rückzahlung von Krediten spielt in den Kalkülen der griechischen, spanischen, zypriotischen usw. Politiker ohnehin keine Rolle- bis die Kredite in die Rückzahlung gelangen, sind diese Politiker entweder schon lange aus dem Amt oder sogar tot.) Und so ist es dem griechischen Faxenclown Samaras, der zur Zeit den griechischen Ministerpräsidenten mimt möglich, die Deutschen mit einem lustigen Spruch zu veräppeln.[8]

Um nun ihrerseits selbst wieder an Geld zu kommen, reichen die Nationalbanken diese wertlosen Anleihen bei der EZB ein, die darauf quasi ungeprüft und ohne Sicherheitsabschläge Geld zu Discount-Zinsen von um die 1 % an die Nationalbanken verleiht. Und wenn die Knete gerade nicht reicht, wird halt neues gedruckt- die Inflation läßt grüßen!

--Frankhard61 (Diskussion) 17:26, 21. Nov. 2012 (CET)

Einzelnachweise

  1. Griechen beginnen mit Vorbereitungen für den Super-GAU. Focus, 12.11.2012
  2. BiP EU-Länder 2011, www.economic-growth.eu
  3. Faule Kredite in Spanien wachsen auf 182 Milliarden €uro. Focus (19. November 2012)
  4. Griechenland-Rettung gescheitert. Spiegel Online (21. November 2012)
  5. Maut-Autobahnen in Spanien gehen pleite. Süddeutsche Zeitung (12. Oktober 2012)
  6. Mit Beaujolais und Baguette in die Staatspleite. Die Welt (19. November 2012)
  7. HRE bleibt Faß ohne Boden. Focus (11. März 2012)
  8. Samaras gibt Deutschen Geld-zurück-Garantie. Spiegel Online (22. August 2012)

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