Erklärungen in Deutschland lebender Muslime gegen Hass, Gewalt und Terror im Namen des Islam

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
In vielen Moscheen, wie hier der DITIB-Merkez-Moschee in Duisburg-Marxloh, verkündet der Imam jeden Freitag die Botschaften des Koran

Die Erklärungen in Deutschland lebender Muslime gegen Hass, Gewalt und Terror im Namen des Islam sollen zeigen, dass muslimische Verbände in Deutschland und viele einzelne Muslime sich vom Islamismus abgrenzen und den von verschiedenen religiösen Ideologie verbreiteten Hass ablehnen. Sie wollen sich damit für Toleranz und Frieden einsetzen. So haben viele islamische Organisationen eindeutige Erklärungen gegen Gewalt und Terror und für Toleranz und Mitmenschlichkeit abgegeben. Seit den 1970er Jahren kommen vielfach Muslime nach Westdeutschland, die eine andere religiöse Einstellung zum Islam als die Mehrheit in ihren Herkunftsländern haben.[1] Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Muslime verstehen die Lehren des Koran als eine Religion des Friedens. Daher wird auch versucht, mit entsprechenden Veröffentlichungen dieses Bild aufrecht zu erhalten.[2][3] Zudem sind islamische Staaten wie Saudi-Arabien an einer Zusammenarbeit mit Deutschland interessiert.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Beispiele

"Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) ist erschüttert und entsetzt über die Serie der heutigen Terroranschläge in den USA. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den unschuldigen Opfern und Hinterbliebenen. Wer immer die Hintermänner dieser blutigen Tat sind, bei dem Islam können sie keine Rechtfertigung für ihre Tat finden. Wer sich des Terrorismus, der Gewalt und Ermordung unschuldiger Zivilisten als politisches Mittel bedient, kann sich nicht auf den Islam berufen." [4]
  • Auch der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nadeem Elyas, verurteilte im Jahr 2004 den islamistischen Terror ausdrücklich. Er verwies dabei auch auf frühere Distanzierungen von islamistischem Terror:
"Die Forderungen an die Muslime, sich vom Terror zu distanzieren, ist berechtigt. Sie darf aber nicht den Eindruck entstehen lassen, dies wäre bis jetzt nicht erfolgt." [5]
  • Im Jahr 2006 hat Aiman Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, die Pläne von Bundesinnenminister Schäuble, die muslimischen Organisationen in die Terrorbekämpfung einzubeziehen, begrüßt. Er meinte u.a.:
"Es gibt keinen Terror im Namen des Islam, es gibt Terror im Namen von Verbrechern."
  • Der ZMD begrüßte im Jahr 2007 die Festnahme dreier terrorverdächtiger Personen. Aiman Mazyek meinte dazu u.a.:
"Terroristen sind Feinde des Islam und der Menschheit. Mit dem friedliebenden Islam und den Muslimen in Deutschland hat das nichts zu tun. Ich bin froh, dass die Sicherheitsbehörden erfolgreich ermittelt und uns alle wahrscheinlich vor einer Katastrophe bewahrt haben." [6]
  • Im Jahr 2007 veranstaltete der ZMD mit dem Landeskriminalamt NRW und der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion e.V. (DITIB) die erste landesweite Fachtagung unter dem Motto Gemeinsam für Vertrauen – gemeinsam gegen Extremismus und Gewalt.
  • Im Jahr 2009 verurteilte der ZMD islamistische Hassvideos. Er meinte u.a.:
"Der ZMD fordert die Extremisten auf, dem Terrorismus und der Gewalt abzuschwören. Terrorismus hat nichts mit Islam zutun. Hass und Gewalt ist nicht die Lehre des Islam. Wir Muslime sind ein Teil Deutschlands. Auch wir Muslime leiden unter dem Terror. Wir sitzen in einem Boot. Auch wir wollen in Frieden und in Sicherheit leben." [7]
  • Im November 2011 verurteilte der ZMD die islamistischen Anschläge auf Christen in Syrien. [8]
  • Unter dem Motto Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht wollen die vier im Koordinationsrat der Muslime vertretenen Religionsgemeinschaften (DITIB, Islamrat, VIKZ und ZMD) und ihre angeschlossenen Landes- und Regionalverbände am 19. September in über 2000 Moscheen eine bundesweite Aktion durchführen, welche in sieben ausgewählten Städten im Anschluss des muslimischen Freitagsgebetes mit einer Mahnwache und Friedenskundgebung gemeinsam mit Bürgern Bürgern vor Ort begleitet wird. [9]
  • Der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani hielt im Jahr 2014 Waffenlieferungen an die Kurden für unzureichend und fordert ein stärkeres Engagement der Weltgemeinschaft gegen die Terrororganisation Islamischer Staat.[10]
  • In einer gemeinsamen Stellungnahme haben am 1. September 2014 zahlreiche prominente islamische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sich gegen den Terror des IS gewandt. In der Erklärung heißt es unter anderem:
"Deutungen des Islam, die ihn zu einer archaischen Ideologie des Hasses und der Gewalt pervertieren, lehnen wir strikt ab und verurteilen diese aufs Schärfste." [11]
  • Die Kölner Initiative Salaam-Schalom verbindet Muslime und Juden im gemeinsamen Gebet und Engagement für Frieden und Toleranz. Dafür wurden Vertreter der Initiative sogar von Bundespräsident Joachim Gauck eingeladen. [12]

2 Hintergrund

Der Koran, hier eine Seite aus der ältesten Handschrift aus dem späten 7. Jahrhundert, kann verschieden interpretiert werden

Den in Deutschland lebenden Muslimen wird in der Öffentlichkeit und auch von einzelnen Politikern immer wieder vorgeworfen, sie würden sich nicht ausreichend klar gegen im Namen des Islam und Koran verübte Gewalt und Terror positionieren, diese Verbrechen damit tolerieren bzw. sogar indirekt unterstützen. Die in Deutschland lebenden Muslime sind immer wieder der Diskriminierung ausgesetzt und haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Von vielen Deutschen wird jeder Muslim für einen potentiellen Terroristen gehalten, der die Scharia durchsetzen möchte. Oft reicht es schon aus, einen langen Bart zu tragen, um als Islamist und Terrorist abgestempelt zu werden.

Politiker und Verbandsfunktionäre wie z.B. von der AfD (Partei), aber auch von der SPD,[13] Dieter Graumann vom Zentralrat der Juden in Deutschland,[14] Armin Laschet[15] und Thomas Strobl von der CDU [16] oder die BILD-Zeitung [17] betreiben eine Kritik am Islam, die wiederum viele Vertreter dieser Religion als persönlichen Angriff empfinden. Auch die Pegida-Bewegung wird in diesem Zusammenhang kritisiert.[18] Die Ahmadiyya sind eine islamische Gemeinschaft, die in den 1880er Jahren in Britisch-Indien gegründet wurde und seit den 1950er Jahren auch in Deutschland aktiv wurde; sie lehnen den kriegerischen und gewalttätigen Dschihad ab.[19]

3 Kritik

Eine Erklärung der unterschiedlichen Interpretationen des Koran wird in diesem Zusammenhang meist nicht geliefert. Es ist bekannt, dass es im Islam unterschiedliche Richtung - ebenso wie im Christentum gibt - wie zum Beispiel Wahabismus, Salafismus und Sufismus. Die deutsche Wikipedia hat einen Artikel zum Thema Gewalt in der Bibel,[20] etwas ähnliches zum Koran gibt es dort jedoch nicht. Oft finden gegenseitige Schuldzuweisungen statt.[18] Die englischsprachige Wikipedia liefert auch nur wenige Ansätze.[21] Die Informationen zur Scharia scheinen eher subjektiv zu sein.

Selbstkritisch setzte sich Aiman Mazyek mit den Gründen für islamistischen Terror auseinander. So stellte er die Frage:

"Ist den Mördern – und nur so kann ich d und der Versöhnungiese Selbstmordattentäter bezeichnen, die meinen, unschuldiges Blut in ihrem vermeintlichen Krieg vergießen zu müssen – denn entgangen, dass der Koran Mord und Selbstmord verbietet? Der Prophet –Friede sei auf Ihn - hat selbst in den bedrängtesten Momenten, als die schiere Existenz seiner Gemeinde auf dem Spiel stand, kein Kamikaze- und kein Himmelfahrtskommando angeordnet." [22]

4 Siehe auch

5 Einzelnachweise

  1. zum Beispiel durch die Islamische Revolution 1979 im Iran
  2. Abdul-Rahman AlSheha: Der Islam ist die Religion des Friedens
  3. https://www.islamreligion.com/de
  4. Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. - Terroranschläge in den USA 11.09.01
  5. Wie der Terror in Zukunft bekämpft werden kann - Gespräch mit Nadeem Elyas
  6. "Terroristen sind Feinde des Islam"
  7. Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. - 25.09.09 ZMD verurteilt Hass Gewalt in den jüngsten Hassvideos
  8. Zentralrat der Muslime in Deutschland e.V. - 01.11.11 ZMD verurteilt Anschlag auf Christen in irakische Kirche
  9. 19.09.2014 Nach dem Freitagsgebet: "Muslime stehen auf gegen Hass und Unrecht"
  10. Navid Kermani - Terrorgruppe „Islamischer Staat“ stoppen
  11. Islamische Theologinnen und Theologen in Deutschland verurteilen IS-Terror
  12. Berliner Verein von Juden, Muslimen und Christen - "Salaam-Schalom" – gemeinsam für Frieden und Toleranz
  13. SPD-Politikerin kritisiert Islamverbände
  14. Graumann kritisiert Untätigkeit von Islamverbänden
  15. Integration - Laschet attackiert Islamverbände
  16. Kampf gegen Islamisten - CDU-Vize fordert Markierung von Personalausweisen
  17. Presserat rügt islamkritischen Artikel der „Bild“-Zeitung
  18. 18,0 18,1 https://de.qantara.de/content/islam-expertin-beklagt-wachsenden-druck-auf-friedliche-muslime
  19. Die Religionen der Menschheit, Band 25, Der Islam: III. Islamische Kultur – zeitgenössische Strömungen – Volksfrömmigkeit. Kohlkammer, 1990. S. 421
  20. https://de.wikipedia.org/wiki/Gewalt_in_der_Bibel
  21. https://en.wikipedia.org/wiki/Capital_punishment_in_Islam
  22. Selbstkritischer Umgang mit dem muslimischen Extremismus - Muslimische Wort im SWR von Aiman Mazyek

6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Erklärungen in Deutschland lebender Muslime gegen Hass, Gewalt und Terror im Namen des Islam) vermutlich nicht.




Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway