AMADEE 3.0

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AMADEE 3.0 ist eine Software für das Geschäftsprozessmanagement des gleichnamigen Unternehmens AMADEE GmbH aus Minden. Das Werkzeug nutzt eine eigene, service-orientierte Methodik zur Modellierung, Analyse und dem integrierten Management von Geschäftsprozessen. Die Zielstellung bei diesem Ansatz ist die service-orientierte Organisation, in der Verantwortlichkeiten in den Prozessen und im Geschäftsprozessmanagement durchgängig geregelt sind.

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1 Methodisches Konzept

1.1 Service-Paradigma

Die Software AMADEE 3.0 nutzt eine Modellierungssprache, die auf dem Service-Paradigma beruht und bewusst von Standards wie BPMN oder UML abweicht. Hiernach ist ein Service eine Dienstleistung, die von einem Service-Geber (Anbieter) für einen Service-Nehmer (Konsument) erbracht wird. Der Service-Nehmer beauftragt den Service zu Beginn und erhält bis zum Ende der Ausführung ein Ergebnis geliefert. Die Kommunikation zwischen den Prozessbeteiligten, die sowohl Menschen als auch Systeme sein können, erfolgt über Nachrichten.

1.2 Service-Verantwortung und Kontrollfluss

Services können in AMADEE 3.0 sowohl als elementare Tätigkeiten (Interaktionen) als auch als Prozesse beschrieben werden. Die Bausteine für Prozesse sind Kontrollschritte, die zusammen mit Schleifen den Kontrollfluss bilden. AMADEE 3.0 bildet Geschäftsprozesse in Schwimmbahnen ab. Schwimmbahnen sind horizontale Bereiche, die die Prozessbeteiligten repräsentieren. Ein Kontrollfluss, der in einer Schwimmbahn liegt, veranschaulicht nach der AMADEE Methodik die Ergebnisverantwortung für den jeweiligen Service. AMADEE 3.0 kennzeichnet den Wechsel eines Kontrollflusses von einer Schwimmbahn zur anderen automatisch mit einer Schwachstelle, da in diesem Fall keine eindeutige Ergebnisverantwortung besteht.

1.3 Prozessstandardisierung

AMADEE 3.0 beinhaltet Funktionen zur Beschreibung von Standards in Geschäftsprozessen. Der Standard kann sich zum einen auf einzelne Services beziehen. Services, die von mehreren Organisationseinheiten in der gleichen Weise ausgeführt werden, lassen sich in einer gemeinsamen Service-Vorlage verwalten. Weiterhin können verschiedene Service-Vorlagen auf derselben Schnittstelle beruhen, welche die Außensicht von Services mit seinen Inputs und Outputs darstellt. Zum anderen kann sich eine Standardisierung auf ein vollständiges Geschäftsprozessmodell beziehen. In ServiceMap-Vorlagen werden Prozesse abstrakt und rollenbasiert beschrieben. Diese Vorlagen dienen als Gerüst für ServiceMaps, die konrete Prozesse in einer organisatorischen und technischen Umgebung abbilden.

1.4 Geschäftsdomänenmanagement

Alle Prozesse bzw. Services eines Unternehmens werden nach Geschäftsdomänen strukturiert. Das inhaltliche Kriterium für die Zuordnung ist das zugrunde liegende Geschäftsobjekt, an dem ein Service seine wertschöpfende Leistung erbringt. Dieses Kriterium ist objektiv und erlaubt eine eindeutige, thematische Zusammenfassung mehrerer Prozessmodelle. Geschäftsdomänen dienen auch dazu, Verantwortlichkeiten im Prozessmanagement eines Unternehmens zu regeln. Ein Geschäftsdomänen-Manager ist für die Transparenz der Prozesse in seinem Bereich zuständig. Darüber hinaus initiiert und überwacht er Veränderungen innerhalb seiner Geschäftsdomäne.

1.5 Umsetzungsmethodik

Die AMADEE Methodik sieht neben der Modellierungssprache auch ein Vorgehen zur Prozessoptimierung vor. Entlang dem Prozesslebenszyklus werden die Phasen Ist-Analyse, Soll-Design, Implementierung und kontinuierliche Verbesserung durchlaufen. Die Umsetzung eines Geschäftsprozessmanagements im Unternehmen erfolgt nach einem fünfstufigen Reifegradmodell. Dieses Modell orientiert sich an den fünf CMMI-Reifegraden, interpretiert diese aber vor dem Hintergrund des Service-Konzepts. Die Reifegrade in der AMADEE Methodik bestimmen sich anhand der umgesetzten Aufgaben und Rollen im Prozessmanagement.

2 Technisches Konzept

AMADEE 3.0 ist eine Eigenentwicklung des Unternehmens AMADEE auf Basis von Microsoft .NET 4.0. Die Software folgt einem prozessorientierten Ansatz der Anwendungsintegration, ähnlich den Konzepten der Enterprise Application Integration und der Serviceorientierte Architekturen.

Die Software AMADEE 3.0 besteht aus vier Bausteinen:

  • Der AMADEE 3.0 Enterprise Designer ist ein Werkzeug zur Modellierung, Analyse und Gestaltung von Geschäftsprozessen.
  • Das AMADEE 3.0 Enterprise Repository ist eine server-basierte Anwendung zur zentralen Verwaltung der Geschäftsprozesse. Über einen Browser erhalten Anwender Leserechte auf die Modelle.
  • Die AMADEE 3.0 Enterprise Service Engine führt Geschäftsprozesse aus, überwacht die Einhaltung von Service Levels und berechnet Key Performance Indicators. Endanwender führen ihre Aufgaben im browser-basierten Process Cockpit aus und können den Bearbeitungsstand laufender Instanzen überwachen.
  • Konnektoren zu SOA/EAI ermöglichen den XML-basierten Datenaustausch zwischen den Prozessinstanzen und den verschiedenen Unternehmensanwendungen bzw. Datenbanken.

3 Abgrenzung

AMADEE 3.0 greift bestehende Erkenntnisse und Lösungen aus dem Geschäftsprozessmanagement sowie zu Serviceorientierten Architekturen auf und entwickelt sie zu einem eigenen, service-orientierten Konzept weiter. Besonderheiten dieses Ansatzes sind:

  • Verantwortlichkeiten werden nicht für einzelne Aktivitäten, sondern für Prozessergebnisse (Services) festgelegt.
  • Services sind sowohl von Menschen als auch von Systemen erbrachte Leistungen.
  • Auf Basis eines Regelwerks für gut strukturierte Service-Beziehungen können Schwachstellen automatisch erkannt werden.
  • Das Prozessmanagement wird nach Geschäftsdomänen strukturiert und gemanagt. Anstelle des Prozesseigners erfolgt eine Rollenaufteilung zwischen Service-Manager und Geschäftsdomänenmanager.
  • Eine einheitliche Modellierungsnotation ermöglicht den Vergleich unterschiedlicher Prozessmodelle. Modelle sind stets syntaktisch und semantisch korrekt.
  • Das Datenmodell des Unternehmens ist konsistent und erlaubt Auswertungen über alle Abstraktionsebenen und Themen.

Die Zielstellung hinter AMADEE 3.0 ist eine durchgängige Regelung der Verantwortlichkeiten in den Geschäftsprozessen sowie dem Geschäftsprozessmanagement. Letztlich soll eine Organisation dazu befähigt werden, ein nachhaltiges Geschäftsprozessmanagement zu entwickelen und zu betreiben. Dieser Zielzustand wird als service-orientiertes Unternehmen bezeichnet.

4 Historie

Seit 1995 entwickelt das Unternehmen AMADEE eine Technologie für die Ausführung von Geschäftsprozessen unter Einbindung von Geschäftsanwendungen. Im Jahr 2001 erscheint die AMADEE Platform, die eine prozessorientierte Integration von Applikationen ermöglicht. Die 2003 erschienene AMADEE Methodik ergänzt die Technologie um eine Modellierungsnotation (Kontrollflussmodellierung) und ein Vorgehen zur Prozessoptimierung. Mit der Generation 3 zielt AMADEE auf die durchgängige Integration aller Produkte von der Geschäftsprozessmodellierung bis zur Ausführung. Nach einer Beta-Phase in 2010 wurde der AMADEE 3.0 Enterprise Designer im Jahr 2011 an den Markt gebracht.

5 Literatur

  • Jörg Hubacher, Thomas Steffen: Service-orientierte 5D Kontrollflussmodellierung, In: Stephan Ehlers (Hrsg.), BPM - Business Prozessmanagement in Praxis und Anwendung, Books on Demand, Norderstedt 2006, S. 106-113, ISBN 3-8334-4220-4.

6 Weblinks



7 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Marc.opitz angelegt am 15.03.2011 um 15:45,
Alle Autoren: Hubix, Marc.opitz, Hyperdieter, Finte


8 Andere Lexika

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